Behinderungen an der Friedrich-Breuer-Straße Haltestelle in Beuel wird zum zweiten Mal umgebaut

Beuel · Die Teilsperrung der Friedrich-Breuer-Straße am Konrad-Adenauer-Platz Richtung Beueler Zentrum fällt zwar in die erwartungsgemäß verkehrsärmere Zeit der Sommerferien. Der Verkehrsfluss ist dennoch empfindlich gestört.

 Baustelle

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Foto: Jutta Specht

Das Tiefbauamt lässt die Haltestelle an der Friedrich-Breuer-Straße barrierefrei umbauen. Auf einer Länge von etwa 30 Metern hat die beauftragte Firma den Bürgersteig bis auf einen schmalen Durchgang für die Fußgänger komplett abgeräumt und weggefräst. Dabei ist die Haltestelle erst vor einigen Jahren mit dem Ausbau des Konrad-Adenauer-Platzes neu und behindertengerecht angelegt worden.

Warum also wird sie abgerissen? Es handele sich um einen „Sonderfall“, so die Begründung des Tiefbauamtes auf Anfrage. Die Haltestelle an der Friedrich-Breuer-Straße wird verlängert, dafür entfallen vier Parkplätze. Künftig sollen dort zwei Gelenkbusse gleichzeitig halten und Fahrgäste – barrierefrei – aufnehmen können. „Bislang musste der jeweils zweite Bus den Fahrgastwechsel des vorausfahrenden Busses abwarten. Sie stehen mitunter mehrere Minuten.“ In Spitzenzeiten seien die Busse an dieser zentrumsnahen Haltestelle voll besetzt – das Ein- und Aussteigen dauere.

Entspricht nicht mehr den Standards

Außerdem entspreche sie nicht mehr den mit der Behindertengemeinschaft abgestimmten Standards, die sich seit den ersten barrierefreien Umrüstungen der Haltestellen geändert hätten. „Aus diesem Grund ist eine Anpassung auch des bereits vorhandenen Bestands ausnahmsweise erforderlich“, so die Auskunft des Tiefbauamtes.

Der Grundsatzbeschluss des Hauptausschusses, alle Bushaltestellen im Stadtgebiet barrierefrei umzubauen, geht auf das Jahr 1995 zurück. Mehrere Hundert andere Haltestellen, die bereits nach altem Standard behindertengerecht ausgebaut sind, werden nicht verändert.

Betroffen vom Haltestellenumbau sind die Fahrgäste der Linien 603, 607, 608, 609, 636 und N4. Die Busse halten nun in der Bucht am Konrad-Adenauer-Platz vor dem Supermarkt – in der Reihe mit den angestammten Linien. Daher passiert es jetzt häufiger, dass zwei Busse die Haltestelle gleichzeitig anfahren. Der hintere muss auf der Straße warten, bis die Bucht wieder frei wird. Dann ist für Minuten die rechte Spur der Sankt-Augustiner-Straße blockiert. Die folgenden Autofahrer können die Situation oft nicht rechtzeitig erkennen – es folgen scharfe Bremsmanöver und Staus.

Busse fahren Alternativstrecke

Um wieder auf die fahrplanmäßige Strecke zu gelangen, biegen die Busse am Friedhof rechts in die Combahnstraße, dann rechts in die Kreuzstraße ein und kommen am Kreisel auf den Dr.-Weis-Platz. Für die Beueler ist es ungewohnt, in der ohnehin engen Combahnstraße einem Gelenkbus zu begegnen: Geduldig wartet der Busfahrer, bis die Schrecksekunde beim Gegenüber vorüber ist und das Auto im Rückwärtsgang langsam den Weg freigibt. Der Gelenkbus muss zum Einbiegen einen weiten Kreis ziehen, doch mittlerweile versperren weitere Autos die Kreuzung. Wieder steht alles.

Der Zeitraum ist absehbar, bis im Beueler Zentrum alles wieder richtig herum fährt. Nach einer Intervention der Gewerbegemeinschaft soll die Friedrich-Breuer-Straße beim Bürgerfest am ersten Wochenende im September wieder komplett befahrbar sein. Ursprünglich hatte das Tiefbauamt die Aufhebung der Sperrung zu Pützchens Markt am zweiten September-Wochenende angekündigt.

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