14-Jährige attackieren Fahrgast - und Busfahrer fährt einfach weiter

18 Jahre altes Opfer erleidet Nasenbeinbruch - Andere Fahrgäste riefen laut, doch Busfahrer reagierte nicht

14-Jährige attackieren Fahrgast - und Busfahrer fährt einfach weiter
Foto: dpa (Symbolbild)

Bonn. (jab) "Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte." Der Vater von Florian Schmitt (Name von der Redaktion geändert) ist fassungslos. Denn sein 18-jähriger Sohn ist am 27. Februar von zwei 14-Jährigen auf dem Weg in die Schule verprügelt und beraubt worden - im Bus der Linie 601.

Die Polizei hat die beiden Täter mittlerweile ausfindig gemacht und am 2. März vorübergehend festgenommen, so Polizei-Sprecherin Daniela Lindemann.

Florian Schmitt war gegen 12 Uhr in Richtung Auerberg unterwegs. Er hatte sich auf einen der hinteren Plätze gesetzt. "Die beiden Täter besprühten ihn von hinten mit einem Spray", sagt Lindemann. Als sich der 18-Jährige umdrehte und die beiden 14-Jährigen fragte, was das solle, schlugen diese sofort zu. "Mein Sohn hat dann versucht, sich durch den Gang in Sicherheit zu bringen", erzählt Florians Vater.

Genutzt habe es nichts. Denn die beiden hätten ihn geschlagen und getreten, sodass er zu Boden fiel. "Dabei hat er sich das Nasenbein gebrochen." Außerdem hätten die beiden Jugendlichen seinen auf dem Boden liegenden Sohn in den Rücken getreten und anschließend seinen MP 3-Player gestohlen.

Das ganze habe Minuten lang gedauert. "Der Busfahrer ist einfach weitergefahren", so der Vater. Und das, obwohl die anderen Fahrgäste laut geschrien hätten. "Der Fall ist mir bekannt, er wird momentan geprüft", sagt Werner Schui, Sprecher der Stadtwerke Bonn.

An der Friedrich-Wöhler-Straße schließlich hielt der Bus an. Nach Angaben der Polizei sind die beiden Täter in Richtung Brüsseler Straße geflüchtet. Durch Zeugenaussagen konnten die Beamten die beiden 14-Jährigen, die der Polizei bereits wegen anderer Gewaltdelikte bekannt sind, schließlich ermitteln.

Sie wurden vorübergehend festgenommen. Da keine Haftgründe vorlagen, wurden sie wieder nach Hause entlassen. Jetzt erwartet sie ein umfangreiches Strafverfahren.

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