Schulstaffeln beim Bonn Marathon Der Weg ist das Ziel

Bonn · Der Deutsche Post Marathon 2016 hat schon vor dem Start einen Rekord sicher. Mehr als 2000 Kinder und Jugendliche aus der Region schnüren für den Schulmarathon die Schuhe.

 Hier geht es nicht ums Schnüren der Schuhe, sondern um den Wechsel von einem Läufer zum nächsten: Schüler bei der Weitergabe des Transponders für die Zeitnahme, der am Fußgelenk befestigt werden muss.

Hier geht es nicht ums Schnüren der Schuhe, sondern um den Wechsel von einem Läufer zum nächsten: Schüler bei der Weitergabe des Transponders für die Zeitnahme, der am Fußgelenk befestigt werden muss.

Foto: Nicolas Ottersbach

Bereits zum 11. Mal können Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse als 6er-Teams (plus ein Ersatzläufer) die Schärpe auf der insgesamt 42,195 Kilometer langen offiziellen Marathonstrecke weiterreichen. Das Stoffband, das während des Laufens über der Schulter getragen wird, macht einen Staffelstab obsolet und ist bei derartigen Wettbewerben in Japan, dem Mutterland der Marathon-Staffeln („Ekiden“), längst üblich.

100 Schulen haben sich angemeldet und schicken insgesamt 290 Staffeln auf die Reise. Gewertet werden die Teams in zwei Altersgruppen – jeweils als weibliche, männliche oder gemischte Staffel. Für die Schulen ist die Veranstaltung eine willkommene Gelegenheit, den Nachwuchs für Bewegung zu begeistern. Das Unternehmen Vodafone sorgt als Sponsor dafür, dass alle Schulen kostenlos teilnehmen.

Natürlich sind die Kids heiß auf Rekorde und Bestzeiten. Doch insgesamt steht der Spaß am Sport, an der Bewegung und an der gemeinsamen Unternehmung im Vordergrund. Der Weg, sprich die Vorbereitung, ist das Ziel. Bestenfalls erfahren die Kinder so viel Spaß und Motivation, dass das Thema Sporttreiben sie anschließend im täglichen Leben begleitet. Gerade in Zeiten knapper Turnhallenkapazitäten ist der Laufsport wertvoll als einfache Möglichkeit, positive Bewegungserfahrungen zu sammeln.

Viele Schulen – wie das Elisabeth-Langgässer-Gymnasium aus Alzey, das im letzten Jahr die schnellste Staffel stellte – sind seit Einführung des Wettbewerbs dabei. Erfreulich ist auch, dass etliche Schulen mit einer größeren Anzahl an Staffeln teilnehmen, wie das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium aus Bonn oder das Johann-Gottfried-Herder Gymnasium aus Köln, die jeweils zwölf Teams gemeldet haben. Mit vier Staffeln ist das Kardinal-Frings-Gymnasium (KFG) am Start, das in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich abgeschnitten hat.

„Für die Schüler ist es ein tolles Gefühl, beim Bonn-Marathon mitzumachen und vielleicht auf der Siegerbühne geehrt zu werden. Das sorgt natürlich auch in unserer Schule für Signalwirkung“, unterstreicht Markus Isajiw, Sportlehrer und Fachbereichsleiter des KFG. Beim Laufsport sei es wichtig, den Schülern zu vermitteln, dass man auch klein anfangen und dann sukzessive persönliche Erfolge verbuchen könne. „Unsere Schule liegt dafür optimal“, sagt Isajiw: „Das Laufen am Rhein ist für uns aufgrund der örtlichen Begebenheiten problemlos realisierbar.“

Drei Monate lang haben sich die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler des KFG intensiv vorbereitet, jeden Freitag war Lauftreff. Die Schule bietet zudem dauerhaft eine Lauf-AG an. Zudem hat das KFG selbst eine Mini-Marathon-Veranstaltung ins Leben gerufen, bei der im Herbst wieder für karitative Zwecke gelaufen wird. „Dort werden dann 4,2 Kilometer am Rheinufer absolviert. Und in der Vorbereitung darauf fallen auch wieder Kinder der jüngeren Jahrgänge auf, die sich dann später für den Bonn-Marathon begeistern und dort teilnehmen“, erklärt der 54 Jahre alte Sportlehrer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort