Mitgliederversammlung Neues Vorstandstrio des 1. FC Köln setzt auf Dialog

Köln · Das Team um Präsident Werner Wolf nimmt die Arbeit beim 1. FC Köln auf und sucht das Gespräch mit den Mitarbeitern und Mitgliedern. Die auf der Mitgliederversammlung offen zu Tage getretenen Gräben sollen zugeschüttet werden.

Als die Anspannung und die Aufregung der vergangenen Wochen weichen konnte, bahnte sich die Erleichterung bei Werner Wolf, Jürgen Sieger und Eckhard Sauren ihren Weg. Mit 78,22 Prozent der Stimmen war das Kandidatentrio des Mitgliederrates am Sonntag in der Lanxess Arena zum neuen Vorstand des 1. FC Köln gewählt worden. Ein Ergebnis, das das Trio erst höchst erfreut zur Kenntnis nahm und sogleich als Auftrag für die kommenden drei Jahre Amtszeit verstand: „Wir wollen diesem Ergebnis gerecht werden und sofort in den Dialog mit Mitarbeitern und Mitgliedern treten“, erklärte Werner Wolf. Der neue Präsident kündigte dahingehend neue Formate an: „Wir denken an Townhall-Meetings, bei denen 300 bis 400 Menschen mit uns in Kontakt treten können.“ Kontakt, der die in der Mitgliederversammlung offen zu Tage tretenden Gräben innerhalb des Clubs zuschütten soll.

Ein tiefer Riss, für den auch die beiden scheidenden Vize-Präsidenten Toni Schumacher und Markus Ritterbach Verantwortung tragen. Anstatt zum Abschied versöhnliche Worte wie Ex-Präsident Werner Spinner („Schenken Sie bitte der neuen Führung das gleiche Vertrauen, das Sie auch mir geschenkt haben“) zu finden, suchte das Duo auf der von Beiratschef Karl-Ludwig Kley souverän geleiteten Versammlung mit Seitenhieben die Konfrontation. Schumacher und Ritterbach war danach, ihrer Verbitterung über die Nicht-Nominierung durch den Mitgliederrat Ausdruck zu verleihen: „Es kann keine zwei Meinungen geben, wer seit 15 Jahren im Mittelpunkt der Konflikte des Vereins steht“, griff Ritterbach den zwischenzeitlichen Vorstand Stefan Müller-Römer an. Er warnte vor dem, was auf den FC zukommt. „Achtet auf das, was die Funktionsträger auf dieser Bühne machen, nicht auf das, was sie sagen.“

Auch der offensichtlich persönlich beleidigte Schumacher teilte aus: „Es ist nicht alles so wie es scheint“, warnte der 65-Jährige vor Müller-Römer und mahnte die fehlende Fußballkompetenz im neuen Vorstand an. „Es braucht Leute, die schon mal in einer Kabine voller Profis gesessen haben. Die wissen, wie es sich anfühlt, wenn man ein wichtiges Spiel verliert. Die verstehen, wie Manager, Trainer und Spieler ticken.“ Der neue Vorstand begegnete diesem Vorwurf mit der Personalie Erich Rutemöller. Der ehemalige FC-Trainer soll Wolf, Sieger und Sauren künftig gemeinsam mit Jörg Jakobs bei Bedarf in sportlichen Belangen beraten. „Die Souveränität der Geschäftsführung bleibt unantastbar. Wir werden nicht ins operative Geschäft eingreifen, sondern verstehen uns als Aufsichtsorgan. Und diese Kontrolle müssen wir auch ausüben können“, entgegnete Werner Wolf, der trotz des schlechten Stils von Schumacher und Ritterbach dem Duo die Hand entgegenstreckte.

Am Montag aber stand zunächst einmal das Golfturnier der FC-Stiftung auf Gut Lärchenhof als erster Termin für das Trio im Mittelpunkt. Für den Vorstand spielte Jürgen Sieger aktiv mit. Wolf und Sauren stießen am Nachmittag dazu und nahmen in aller Ruhe in ersten Gesprächen mit Mitarbeitern und Sponsoren ihre Arbeit als neuer Vorstand auf.

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