Stadt Bonn investiert viel Geld in technisches Gerät

Probleme an den Kassenautomaten der Schwimmbäder sind behoben - Der Sportdezernent lobt den "rheinischen" Amtsleiter und seine flexiblen Öffnungszeiten - Mehr Besucher als im Vorjahr

  Viel Arbeit  leisten die Mitarbeiter hinter den Kulissen der Schwimmbäder, damit die Bonner in sauberen Hallen und Becken baden gehen können.

Viel Arbeit leisten die Mitarbeiter hinter den Kulissen der Schwimmbäder, damit die Bonner in sauberen Hallen und Becken baden gehen können.

Foto: Barbara Frommann

Bonn. Auch wenn der 60er Jahre-Charme der Bonner Hallenbäder es oft nicht vermuten lässt: Die Stadt investiert viel Geld in ihre Badeanstalten. In diesem Jahr fast 710 000 Euro, im nächsten Jahr fast 280 000 Euro - vorrangig für technisches Gerät. Hinzu kommen noch einmal jährlich 400 000 Euro, um die bauliche Unterhaltung der Bäder zu gewährleisten.

"Es gibt einen ständigen Erneuerungsbedarf", sagte Sportdezernent Ludwig Krapf, als er jetzt am Beispiel des Viktoriabades die Probleme erläuterte. In dem beliebten City-Bad ist einer der vier Filterkessel so verrostet, dass er immer wieder undicht wird. Ein neuer Kessel kostet 50 000 Euro und wird in diesem Monat eingebaut. Würde das Sport- und Bäderamt nicht so viel mit Kräften aus der eigenen Werkstatt reparieren, erneuern und austauschen - es würde noch mehr kosten. Allein die Liste der technischen Reparaturen im Viktoriabad umfasst zwei Seiten.

Oft sind es Anschaffungen, von denen der Badegast nicht viel sieht: Etwa die neuen Reinigungsmaschinen für die Böden und Becken, die im Frankenbad, im Friesdorfer Freibad und im Ennertbad nötig sind - das summiert sich mal eben auf 23 000 Euro. Oder das Generalüberholen der Wellenmaschine im Römerbad, was gleich mit 60 000 Euro zu Buche schlägt.

Noch teurer ist es, eine alte Heizanlage durch eine Solarabsorber-Anlage zu ersetzen - 75 000 Euro. Selbst ein simpler Zaun für das Freibad Friesdorf schlägt noch mit 18 000 Euro zu Buche. Weitere 10 000 Euro für das kleinste Bonner Freibad sind bereitgestellt worden, um die Steuerung der Wasseraufbereitungsanlage zu erneuern.

"Trotz der dünnen Finanzdecke versuchen wir alles, um die Bäder attraktiv zu halten", sagt Krapf. "Wir investieren eine Menge." Hinzu kommen unerwartete Ausgaben, die niemand vorhergesehen hat: Weil die Kassenautomaten vor den Freibädern in jüngster Zeit oft gestreikt haben und die Badegäste lange anstehen mussten, kaufte das Sportamt einen neuen Computer-Server für fast 50 000 Euro.

"Das Problem ist jetzt durch die neue Technik geregelt", so Amtsleiter Peter Mähler. Langsame Kassenautomaten, die plötzlich abstürzen, soll es jetzt nicht mehr geben. Und auch keine verärgerten Badegäste, deren Geduld am Eingang auf die Probe gestellt wird.

Obwohl es eine klare Vorgabe gibt, die meisten Freibäder in der Woche erst um 12 Uhr zu öffnen, zeigt sich die Verwaltung flexibel und kulant. In Absprache von Krapf und Mähler, öffnet man von Montag an wieder um 10.30 Uhr. "Wenn die Sonne scheint, wollen wir nicht, dass die Leute vor den Bädern stehen", sagte Krapf und lobte das "rheinische Organisationstalent" seines Amtsleiters. Der kann im Moment nicht klagen: Denn die bisherige Freibadsaison war bis jetzt schon besser als die gesamte Vorsaison und zahlte sich an der Kasse in klingender Münze aus.

In Zahlen heißt das: Bisher strömten rund 238 000 Besucher in die sechs Bonner Freibäder, im letzten Jahr waren es nur 135 000 in der gesamten Saison. Bei den Finanzen sieht das Verhältnis sogar noch besser aus. Gegenüber 232 000 Euro Einnahmen im vorigen Jahr hat die Stadt jetzt schon 537 000 Euro in der Kasse vereinnahmt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Blauhelme für Bonn
Glosse Blauhelme für Bonn
Aus dem Ressort