Kommentar zu Planungen an der Rheinallee Mehr Frust als Lust

Meinung | Königswinter · Zur Gestaltung der Rheinallee in Königswinter hat auch die Altstadt Masterplan (AMP) Gruppe ihre Ideen vorgestellt. Einige davon finden sich auch im vorgestellten Entwurf wieder. Nicht selbstverständlich, kommentiert Hansjürgen Melzer.

In der Vergangenheit hat es zwischen der Altstadt Masterplan (AMP) Gruppe und der Königswinterer Verwaltung immer wieder geknirscht. Die Bürger haben viele gute Ideen für das städteplanerische Sorgenkind entwickelt und große Kreativität an den Tag gelegt. Sie sind aber permanent der Meinung, von der Stadt zu wenig gewürdigt zu werden. Vor allem haben sie immer wieder einen Masterplan für die gesamte Altstadt gefordert, während die Stadt auf die vorhandenen Fördermöglichkeiten fokussiert ist und eher eine Politik der kleinen Schritte verfolgt. Nun ist die Rheinallee an der Reihe.

Der Frust der AMP Gruppe war und ist so groß, dass Heimo Thomas, neben dem Architekten Bernhard Rothe größter Aktivposten der Initiative, vor einiger Zeit das Handtuch geworfen hat. Zweifellos ein Verlust, der umso schwerer wiegt, als sich ohnehin nur sehr wenige Bürger der Altstadt engagieren.

Die Wege der Bürgerbeteiligung sind dabei ziemlich genau definiert. Bei der Neugestaltung der Rheinpromenade hat die AMP Gruppe ihre Vorschläge in der Arbeitsgruppe Altstadtentwicklung einbringen können. Ihre Überlegungen wurden von der Verwaltung auch dem Planungs- und Umweltausschuss vorgelegt. Am Ende treffen die Kommunalpolitiker die Entscheidung, wie die Rheinpromenade einmal aussehen wird. Die Verwaltung hält sich insofern nur an die vorgegebenen formalen Abläufe. Dass die Gruppe nun zusätzlich die Möglichkeit erhielt, ihre Ideen bei der Bürgerwerkstatt zu präsentieren, ist ein Entgegenkommen der Verwaltung, das nicht selbstverständlich ist.

Fest steht, dass mehrere Ideen der AMP Gruppe sich in dem Entwurf des von der Stadt beauftragten Ingenieurbüros Sweco wiederfinden. Andere Vorschläge werden hingegen nicht berücksichtigt. Damit müssen sich die Bürger abfinden. Es bleibt trotzdem zu hoffen, dass sie sich nicht entmutigen lassen und weiter konstruktiv an der Entwicklung der Altstadt mitarbeiten.

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