Rosenmontagszug in Niederdollendorf Das Schönste kommt zuletzt

NIEDERDOLLENDORF · Denn wenn et Trömmelche jeht, do ston mer all parat: Das war das Motto des Rosenmontagszugs in Niederdollendorf. Und parat stand auch die neue Besetzung des Prinzenwagens. Bis zur Halbzeit waren Uwe Lang, Hermann Niemeyer und Holger Kalt noch Leuchttürme im weiß-blauen Ringelanzug mit Blinkehelm in ihrer Gruppe "Die kleinen Könige".

 Hut ab! Beim Rosenmontagszug in Niederdollendorf jubelten die Jecken begeistert ihrem neuen Dreigestirn zu.

Hut ab! Beim Rosenmontagszug in Niederdollendorf jubelten die Jecken begeistert ihrem neuen Dreigestirn zu.

Foto: Frank Homann

Aber dann schwärmten Anna und Willi Schwarz vom Verein "Freunde und Förderer im Veedelszoch Niederdollendorf" auf dem Dorfplatz vor der Kirche Sankt Michael aus und kehrten aus dem dichten Gewühl bunt verkleideter Narren mit diesen drei Herren auf die Bühne zurück.

Drei? Vorsitzender Paul Peter Schmidt im Clownskostüm löste das Rätsel. Zum zweiten Mal in der 23-jährigen Geschichte dieses in Deutschland wohl einmaligen Zochs mit Inthronisation der Tollitäten erst am Rosenmontag wurde ein Dreigestirn mit den Insignien der Macht ausgestattet. Bis dahin war noch Birgit I. im Amt und hatte den ersten Teil des Umzugs den Narren am Straßenrand zugewinkt. Nun musste sie das Zepter abgeben.

Bürgermeister Peter Wirtz als Pirat führte die Proklamation gemeinsam mit Pfarrer Dariusz Glowacki und dessen "Gehilfen" Kaplan Albert Kikalulu unter dem Jubel der Jecke aus. Die Bläserfreunde spielten "Tochter Zion". Und Peter Wirtz setzte Prinz Uwe III. die Prinzenkappe auf und steckte die Federn an. Der 53-Jährige Kfz-Meister mit den Hobbys Tauchen und Kegeln jubelte der begeisterten Menge zu.

[kein Linktext vorhanden]Danach drückte er Bauer Holger (60) den prächtigen Hut mit den Pfauenfedern aufs Haupt und den Dreschflegel in die Hand. Der deftige Bauer hat nichts mit Kartoffeln und Rüben zu tun, sondern ist Bauingenieur, sehr sportlich und pfeift als Schiri sogar Handballspiele. Außerdem ist er Mitglied im Stadtsportbund, im Turnverein Königswinter und beim TuS Dollendorf sowie im Rechtsausschuss des Handballkreises.

Das Schönste kam zuletzt: Peter Wirtz stattete Jungfrau Hermine (49), Technischer Angestellter bei der Stadt Meckenheim, mit blonden Zöpfen und Krone aus. Und glücklich schaute Hermine in den Spiegel: Sie war die Schönste im Niederdollendorfer Land. Dabei spielt sie Fußball, liest und feiert gern. Und das stellte gestern das Dreigestirn unter Beweis, das von Anfang an zum Veedelszoch-Freundeskreis zählt. Der Zug rollte weiter - mit 16 Gruppen und Wagen und etwa 400 Teilnehmern, die fleißig Kamelle warfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort