Schalttag

Im Jahr 4782 muss voraussichtlich ein Tag aus dem Kalender gestrichen werden

Der Grund ist die Zeitdifferenz zwischen dem Kalender und dem astronomischen "Tropischen Jahr", das die Jahreszeiten bestimmt. Die 46 vor Christus von Julius Caesar eingeführte und 1582 von Papst Gregor reformierte Regelung zu Schalttagen ist auf lange Sicht zu ungenau.

"Im Gregorianischen Kalender ist das Jahr rund 27 Sekunden zu lang. Das macht in 3 200 Jahren einen Tag", erläutert der Physiker Ronald Redmer. Nach dem Kalender von Papst Gregor XIII. misst das Jahr durch die Schaltjahr-Regelung durchschnittlich 365,2425 Tage. Das Tropische Jahr ist kürzer und dauert nur etwa 365,2422 Tage. Es definiert den Zeitraum, in dem die Erde genau einmal um die Sonne kreist.

Die Zeitdifferenz summiere sich Jahr für Jahr und müsse irgendwann ausgeglichen werden, sagt Redmer, der an der Rostocker Universität Theoretische Physik lehrt. Papst Gregor habe das Problem erkannt und 1582 den Julianischen Kalender reformiert. Julius Caesar hatte alle vier Jahre einen Schalttag eingeführt, wodurch das Kalenderjahr 365,25 Tage maß und damit "wesentlich" länger war als das Tropische Jahr.

Vor seiner Kalenderreform musste Papst Gregor deshalb im Oktober 1582 zehn Tage ausfallen lassen. Auf den 4. folgte direkt der 15. Oktober. Um das Kalenderjahr kürzer zu machen, sollte es zwar weiterhin alle vier Jahre einen 366. Tag im Jahr geben - mit Ausnahmen: "Durch 100 teilbare Jahre sind keine Schaltjahre, dafür aber Jahreszahlen, die durch 400 teilbar sind, etwa das Jahr 2000." (dpa)

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