"Ich kann nicht alle Gäste nach Hause bringen"

Der Pächter der Diskothek "Twister" in Rheinbach wehrt sich gegen Rufschädigung - Verwaltung und Polizei registrieren an der Bachstraße einen Rückgang von Lärm und Dreck

  Stein des Anstoßes:  An Weiberfastnacht hatten die Belästigungen noch für Proteste gesorgt. Insgesamt aber gibt es weniger Beschwerden an der Rheinbacher Bachstraße.

Stein des Anstoßes: An Weiberfastnacht hatten die Belästigungen noch für Proteste gesorgt. Insgesamt aber gibt es weniger Beschwerden an der Rheinbacher Bachstraße.

Foto: Lannert

Rheinbach. (lt) Nach den jüngsten Beschwerden durch die Anwohner der Bachstraße in Rheinbach meldet sich jetzt der Pächter der Diskothek "Twister" zu Wort. "Ich muss mein Geschäft und mich selbst vor Rufschädigung schützen", sagt Robert Stroucken, der das Ladenlokal vor zweieinhalb Jahren übernommen hat. Es könne nicht angehen, dass einige Nachbarn ihn einfach "hinterrücks" belasteten, ohne vorher ein klärendes Gespräch zu suchen, betont Stroucken. Einige Anwohner der Bachstraße hatten sich über Lärmbelästigungen und Verschmutzungen an Feiertagen und Wochenenden beschwert.

"Wir sind doch hier nicht die Alleinverantwortlichen", stellt der Twister-Pächter klar. Er selbst habe bereits viele Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu entschärfen. Ein Mitarbeiter kontrolliert den gesamten Außenbereich des Lokals und achtet auch darauf, dass die Besucher keine Getränke mitnehmen und sich auf der Straße ruhig verhalten. Außerdem machen Stroucken und seine Lebensgefährtin Stefanie Meyer mittlerweile regelmäßige Kontrollgänge, die sie genau protokollieren, um sich gegen falsche Beschuldigungen zu schützen.

Pöbelnde oder aggressive Gäste erhalten Hausverbot. Ab 22.30 Uhr werden die Türen geschlossen, damit kein Lärm nach außen dringt. Das scheint einigen Anwohnern der Bachstraße allerdings nicht zu reichen. Sie wollen jetzt die Initiative ergreifen und sich für mehr Ruhe und Ordnung in der Nachbarschaft einsetzen. Unterdessen erklären Polizei und Stadtverwaltung, dass sich die Lage in den letzten Monaten verbessert habe. Auch der Weiberdonnerstag war aus Sicht von Manfred Wichler, Leiter der Rheinbacher Polizeiwache, ruhiger als im Vorjahr. Stadtdezernent Lorenz Zopes hat sich in einem Schreiben an Stroucken ausdrücklich für die Maßnahmen bedankt.

Ein Runder Tisch mit allen beteiligten Personen könnte möglicherweise zur Lösung des Problems führen. Dazu wären auch Stroucken und Meyer theoretisch bereit. Gleichzeitig machen sie allerdings deutlich, dass sich das "Twister" im Zentrum von Rheinbach befinde und nicht im Waldwinkel. "Ich kann nicht alle meine Gäste persönlich nach Hause bringen", meint Stroucken. Zudem würden Besucher anderer Lokalitäten schließlich auch Lärm und Dreck machen.

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