Jugendherbergen in Bachem und Altenahr Jugendgästehaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler für Zukunft fit gemacht

KREIS AHRWEILER · Das Jugendherbergswerk investiert in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der Vorstand legt Zahlen für Bachem und Altenahr vor.

 Im Musterzimmer: (von links)  Wolfgang Appel, Jacob Geditz und Isabela Colantonio  zeigen, wie ab dem 1. April alle Zimmer des Jugendgästehauses in Bad Neuenahr-Ahrweiler aussehen sollen. Aktuell ist das Haus wegen Renovierung geschlossen.

Im Musterzimmer: (von links)  Wolfgang Appel, Jacob Geditz und Isabela Colantonio  zeigen, wie ab dem 1. April alle Zimmer des Jugendgästehauses in Bad Neuenahr-Ahrweiler aussehen sollen. Aktuell ist das Haus wegen Renovierung geschlossen.

Foto: Martin Gausmann

Das Jugendgästehaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird fit gemacht für die Zukunft und damit auch für die Landesgartenschau. Bis Ende März investiert das Jugendherbergswerk Rheinland-Pfalz/Saarland 1,8 Millionen Euro in das Haus an der Sankt-Pius-Straße im Stadtteil Bachem.

„Ende März müssen wir fertig sein. Das ist ein sportlicher Zeitraum, aber ab dem 1. April ist das Haus wieder voll belegt“, sagte Vorstandsvorsitzender Jacob Geditz, der zum Ortstermin extra aus Mainz in die Kreisstadt gekommen war. Wichtig für Geditz: „Wir können durch die einheitliche Gestaltung aller 44 Zimmer die Bettenkapazität von bisher 151 auf 183 erhöhen. So sind wir dann flexibler als bisher.“ Denn ein Vier-Bett-Zimmer könne auch als Doppelzimmer herhalten, umgekehrt funktioniere das eben nicht.

Mit den Zimmern werden in einem Abwasch alle Bäder neu gestaltet. Zudem werden Rezeption und Foyer komplett umgebaut, und erstmals wird das Jugendgästehaus über einen Aufzug verfügen. Auch das Restaurant wird komplett erneuert und dann mit einer Außenterrasse versehen. Frühstück im Freien wird also demnächst auch möglich sein.

Auch in puncto Sicherheit wird gebaut. Für alle Bereiche des Hauses wird es künftig zwei Rettungswege geben, mögliche Brandabschnitte können in den Fluren abgetrennt werden. Zudem wird es eine neue Brandmeldeanlage geben. Die Lüftung der Küche wird komplett erneuert, es gibt neue Heizkessel und auch eine neue Schließanlage. Zu guter Letzt wird dann auch noch außen gearbeitet. Die Fassade erfährt eine Auffrischung, und auch die Beschriftung kommt neu. „Alles Arbeiten, die wir an heimische Unternehmen vergeben haben“, sagt Betriebsleiter Wolfgang Appel, der das Haus seit seiner Eröffnung 1990 führt.

Für den 63-Jährigen ist Ende des Jahres Schluss. Appell will in den Ruhestand gehen. Dann hat er insgesamt 39 Jahre im Dienst des Jugendherbergswerkes gestanden. Zunächst acht Jahre in Diez an der Lahn, dann 31 in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Wobei in seinem Arbeitsvertrag noch der Begriff Herbergsvater verwendet wurde. Und als solcher ist er vorbelastet, denn seine Eltern führten früher die alte Ahrweiler Jugendherberge. Aber das ist eine andere Geschichte. Wer auf Appel folgt, ist offen. „Wir haben die Stelle ausgeschrieben“, sagt Geditz.

Ein neues Gesicht gibt es in der Naturschutz-Jugendherberge Altenahr. Dort hat im Herbst Isabela Colantonio Angela Manetto abgelöst, die das Haus sieben Jahre lang geleitet hatte. Manetto führt jetzt für das Herbergswerk Baden-Württemberg die Jugendherberge in Heilbronn. Die 31-jährige Isabela Colantonio war seit 2010 Assistentin der Betriebsleitung in Altenahr und wurde von Geditz mit der Führung des 91-Betten-Hauses beauftragt. Colantonio stammt ursprünglich aus Argentinien, lebt seit 1997 in Altenahr und wird im Februar mit Ehemann und Kind in die Jugendherberge umziehen. Denn in Altenahr gilt wie im Haus der Kreisstadt für die Leiter Residenzpflicht.

Präsent hatte Vorstandschef Geditz beim Ortstermin in der Kreisstadt aber auch die Bilanzen beider Häuser für 2019. So wurden im vergangenen Jahr im Haus in Bachem 25 156 Übernachtungen bei 12 289 Gästen gezählt. Knapp 2000 weniger als im Vorjahr, was laut Geditz auf die Bauarbeiten zurück geht, wegen denen das halbe Haus für zwei Monate nicht belegt werden konnte. 2018 waren es 26 992 Übernachtungen und 12 603 Gäste gewesen. Geditz: „Wir gehen davon aus, dass wir durch die Erweiterung der Bettenkapazität in zwei Jahren die Zahl von 30 000 Übernachtungen knacken können. Mehr geht nicht.“

Eine deutliche Steigerung hat es indes in Altenahr gegeben. Dort gab es im vergangenen Jahr 17 434 Übernachtungen von insgesamt 8746 Gästen, 2018 waren es 16 820 Übernachtungen und 8548 Gäste. Die Zimmerauslastung in Bachem lag im vergangenen Jahr bei 60,5 Prozent, in Altenahr bei 61,1 Prozent.

„Sehr, sehr ordentlich“ nannte Geditz die Bilanzen beider Häuser, zeigte sich mit der Arbeit der Betriebsleiter und ihrer jeweiligen Teams überaus zufrieden. Sie seien ein fester Bestandteil der insgesamt 45 Häuser in Rheinland-Pfalz und im Saarland, in denen im vergangenen Jahr insgesamt mehr als eine Million Übernachtungen registriert wurden.

Und noch eine spannende Zahl: Das Deutsche Jugendherbergswerk hat im Kreis Ahrweiler 4957 Mitglieder. Kreisvorsitzender ist Michael Bick.

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