Ministerium will den Alterssport erhalten

Entwurf der Rechtsverordnung sieht allerdings Verlagerung von Bonn nach Köln ab 2008 vor

Bonn. "(ldb) Das Ministerium hält unseren Studiengang Alterssport für so wichtig, dass es ihn langfristig sichern will." In diesem Punkt gibt sich Professor Heinz Mechling, Vorstand des Bonner Instituts für Sportwissenschaft, zufrieden. Nur wo, wie bisher in Bonn oder an der Sporthochschule Köln, das ist weiter ungeklärt.

Im Verordnungsentwurf, mit dem das NRW-Wissenschaftsministerium jetzt erste Konsequenzen aus dem Expertenratbericht gezogen hat, wird die Verlagerung der Personalstellen zum Wintersemester 2002/2003 festgeschrieben. In Bonn soll demnach der Studiengang Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Alterssport zum 1. Oktober 2008 aufgehoben werden.

In der Begründung heißt es dazu: "Entwicklungschancen für den Magisterstudiengang Sportwissenschaft (Schwerpunkt Alterssport) bestehen nur an der Deutschen Sporthochschule Köln."

Dem widerspricht Mechling: Man habe sich bei der Einführung des in Deutschland einmaligen Studiengangs für den Magister entschieden, weil er Freiheit in der Wahl der Nebenfächer lasse. So seien neben Psychologie und Erziehungs- auch Ernährungswissenschaft oder Volkswirtschaft beliebt - was an der Sporthochschule nicht möglich ist.

Uni-Rektor Klaus Borchard hatte dagegen nach Gesprächen mit dem Ministerium versichert, die Uni werde den Alterssport hier halten. Der Rektor geht von vier Stellen aus, Mechling hält den Studiengang aber nur mit sieben bis acht Stellen für durchführbar.

Was die Lehrerausbildung angeht, folgt der Verordnungsentwurf erwartungsgemäß der Empfehlung des Expertenrates, "die klassische Lehrerausbildung (Sekundarstufe II) auslaufen zu lassen" und wie kürzlich vereinbart ab dem Wintersemester 2002/2003 ein Bachelor-Master-System zu erproben.

Aufgehoben werden soll dagegen zum 1. Oktober 2007 der Magisterstudiengang Soziologie, weil er laut Expertenrat "zu schmal angelegt" ist. Es bestehe "Einvernehmen mit der Hochschule".

Dies ist beim Magisterstudiengang Erziehungswissenschaft anders, der wie die Studiengänge für das Lehramt Sekundarstufe II ein Jahr später aufgehoben werden soll.

Bis zum 27. April haben die Hochschulen Gelegenheit, zu der Rechtsverordnung Stellung zu nehmen. Laut Uni-Sprecher Andreas Archut hat die Universitätsleitung dazu zunächst die Fakultäten um Stellungnahme gebeten. Anschließend wird die Verordnung überarbeitet und dann - nach Beratung im Wissenschaftsausschuss des Landtags - Anfang Juni in Kraft gesetzt.

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