Ver.di erhöht Druck auf Deutsche Telekom

Vorstand Lothar Schröder will Warnstreiks im Tarifstreit ausweiten

Ver.di erhöht Druck auf Deutsche Telekom
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Bonn. Die Gewerkschaft Ver.di erhöht in der laufenden Tarifrunde den Druck auf die Deutsche Telekom. "Wir werden jetzt die Warnstreiks auf ganz Deutschland ausweiten", sagte Ver.diVorstand und Verhandlungsführer Lothar Schröder dem General-Anzeiger.

Am Freitag beteiligten sich nach Gewerkschaftsangeben rund 3 000 Mitarbeiter an Warnstreiks. Wie mehrfach berichtet, fordert Ver.di für rund 50 000 Tarifangestellte der Telekom - davon viele in den Servicegesellschaften - 8,5 Prozent mehr Gehalt.

Das Unternehmen bietet bisher 5,5 Prozent, verteilt auf zwei Jahre, und stellt zusätzlich eine nicht näher definierte Erfolgsbeteiligung in Aussicht (der GA berichtete). Das Angebot der Telekom bedeute für die Servicemitarbeiter unterm Strich eine Lohnerhöhung um lediglich 0,8 Prozent, kritisierte Schröder.

Ursache: Bei Gründung der Servicegesellschaften war ein schrittweises Abschmelzen der Löhne und Gehälter um 2,17 Prozent pro Jahr vereinbart worden. Ein Telekom-Sprecher sagte am Freitag, die Tarifverhandlungen seien unabhängig von der bereits 2007 vereinbarten Lohnabsenkung zu sehen.

Als "Zeichen guten Willens" habe die Telekom die eigentlich im Januar fällige diesjährige Absenkung vorerst ausgesetzt. Schröder bezeichnete die Haltung der Telekom als "ignorant" gegenüber den Beschäftigten. "Es gibt reichlich Verteilungsspielraum" sagte der Gewerkschafter.

Das Geschäft bei der Telekom laufe gut: "Das wird sich bestimmt auch in den Bilanzzahlen ausdrücken." Am 27. Februar will die Telekom ihre Geschäftszahlen für 2008 präsentieren. Für den 26. und 27. Februar sind nochmals Tarifverhandlungen angesetzt. Sollte dann keine Einigung erzielt werden, "könnten wir durchaus auf einen Streik zusteuern", sagte Schröder.

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