Telekom und Karstadt steigen bei Happy Digits aus

Unternehmen beenden Zusammenarbeit mit Bonusprogramm für Kunden - Zukunft ungewiss

Telekom und Karstadt steigen bei Happy Digits aus
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Essen. (dpa) Deutschlands größtes Warenhausunternehmen Karstadt und die Deutsche Telekom steigen als Schwergewichte aus dem Bonusprogramm Happy Digits aus. Der Vertrag als Systempartner von Happy Digits sei zu Ende Februar 2009 gekündigt worden, sagte ein Karstadt-Sprecher am Freitag.

Er bestätigte damit Informationen der "Lebensmittel Zeitung". Ab dem 1. März gelte bei Karstadt eine neue Kundenkarte. Zuvor hatte bereits die Deutsche Telekom ihren Rückzug aus Happy Digits mitgeteilt. Happy Digits erreicht nach eigenen Angaben 21 Millionen Haushalte.

Verbraucher können beim Einkauf gesammelte Punkte in Sachprämien eintauschen. Happy Digits ist neben dem Konkurrenten Payback eines der führenden Kundenbindungsprogramme im deutschen Einzelhandel.

Zur Zukunft von Happy Digits soll es Gespräche geben: Über die Fortsetzung des Programms verhandele die Geschäftsführung des Betreibers CAP mit den verbliebenen Partnern, erklärte der Karstadt-Sprecher. Das Ziel sei die Weiterentwicklung des Programms.

Mitte Januar hatte Karstadt den 51-Prozent-Anteil der Deutschen Telekom an CAP übernommen und ist seitdem alleiniger Besitzer der Customer Advantage Program GmbH (CAP) in Köln. Bei CAP haben die Karstadt-Manager Miguel Müllenbach, Ivo Kai Kuhnt und Michael Hennschen die Geschäftsführung übernommen.

Systempartner des Happy-Digits-Programms sind derzeit weiterhin unter anderem die Supermarktkette Kaiser's Tengelmann, der Autovermieter Sixt und das Versandhaus Quelle. "Ohne die größten Partner werden wir das Geschäftsmodell einer kritischen Überprüfung unterziehen", kündigte ein Sprecher des Happy-Digits-Partners Neckermann.de an.

Der Einzelhändler Runners Point hat nach eigenen Angaben keine Ausstiegsklausel aus seinem bis Ende 2010 laufenden Vertrag als Systempartner von Happy Digits. "Wir bleiben weiter Bonuspartner", teilte eine Sprecherin am Freitag auf Anfrage mit.

Die Hotelkette Best Western hat ebenfalls noch keine genauen Informationen, wie das Bonusprogramm weitergeführt werden soll. "Bei einem Stopp würden wir uns nach einem anderen Partner umschauen", erklärte eine Unternehmenssprecherin am Freitag.

Nach dem Fall des Rabattgesetzes im Juli 2001 erlebten Kundenbindungsprogramme einen großen Aufschwung. Allerdings gab es auch Kritik von Verbraucherschützern: Für Prämien seien sehr hohe Umsätze erforderlich.

Auch der Datenschutz war ein großes Thema. Größter Konkurrent von Happy Digits ist Payback, der nach eigenen Angaben ebenfalls mehr als 20 Millionen Haushalte erreicht.

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