"Falls es auf einen Verkauf bei T-Systems hinausläuft, ist ein Großkonflikt vorprogrammiert", sagte Ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag". T-Systems- Chef Reinhard Clemens will Berichten zufolge am kommenden Mittwoch dem Aufsichtsrat der Telekom, dem auch Schröder angehört, seine Pläne für die Sparte Systemintegration vorlegen.

Nach Angaben Schröders wären bundesweit rund 18 000 Beschäftigte von einem Verkauf betroffen. Wie wahrscheinlich dies ist, vermag Schröder nicht zu sagen, teilte er am Sonntag dem General-Anzeiger mit. Fest stehe allerdings, "dass ein Verkauf die falsche Entscheidung wäre". Ein Verkauf dieser Sparte überträfe in ihrer Dimension alles, was die Telekom bisher an Firmenteilen veräußert habe.

Ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder hofft nach eigenen Angaben, dass es "bald Klarheit über die Zukunft von T-Systems sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Kunden gibt". "Ich hoffe, dass keine Entscheidung getroffen wird, bei der auf Verkauf und Konditionenabbau gesetzt wird", sagte Schröder weiter.

Vielerlei Gründe sprächen dafür, die Sparte im Konzern zu belassen. So könne man etwa für den Vertrieb eigener Leistungen auf Wissen zurückgreifen, dass dem Konzern sonst fehle. Zusätzlich würde ein konvergentes Angebot von Informationstechnologie und Telekommunikation aus eigenen Händen vorgehalten. Die Telekom steht nach Ansicht Schröders in beschäftigungspolitischer Verantwortung, außerdem gehe es um die Steuerbarkeit von Ressourcen.

Seit rund einem Jahr wird über die Zukunft der schwächelnden Telekom-Geschäftskundensparte T-Systems spekuliert. Auch eine Partnersuche ist im Gespräch.