Rheinbacher Raiffeisenbank zeigt sich mit 2007 zufrieden

Bilanzsumme stagniert bei 700 Millionen Euro - Telefonservice kommt gut an

Rheinbach. Nicht einreihen in die Beispiele jüngster Negativ-Schlagzeilen aus der Bankenwelt will sich die Raiffeisenbank Rheinbach Voreifel. Das betonte der Vorstand mit Sprecher Heinz Haubrichs sowie Burkhard Kraus und Hans-Willi Wiedenau bei der Jahrespressekonferenz unter der Überschrift "Raiffeisenbank von internationaler Finanzkrise unbeeindruckt".

"Wir waren mit dem Jahr 2007 zufrieden, obwohl es ein schwieriges Jahr war", so Haubrichs. Die Bilanzsumme habe "mit einem ganz leichten Minus" bei annähernd 700 Millionen Euro stagniert. Zur Dividende machte der Vorstand noch keine konkreten Angaben, weil darüber die Mitgliederversammlung nach einem Vorschlag des Aufsichtsrates entscheidet. Haubrichs ging angesichts der aktuellen Diskussion und vieler Nachfragen von Kunden auf den Verkauf von Forderungen ein.

Bei vertragsgemäßer Bedienung der Kredite gebe es keinen Verkauf von Forderungen ohne Einverständnis der Kunden, betonte er. "Wir sind als Genossenschaftsbank auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Kunden angewiesen. Wenn einer in Zahlungsschwierigkeiten sein sollte, werden wir Gespräche führen und gemeinsam Wege suchen", so Haubrichs. Allerdings könne die Raiffeisenbank bei sogenannten "notleidenden Krediten" keine Verpflichtung eingehen, die Forderungen nicht zu verkaufen.

Dies sei beispielsweise bei einem über einen längeren Zeitraum nicht bedienten Kredit vorgekommen, der schon auf das Jahr 2002 zurück gehe. Man habe sich schon im "Abwicklungsverhältnis" befunden, und mit der BAG-Bank Hamm führe ein "professioneller Abwickler" die Zwangsversteigerung fort. "Wir müssen einfach diese Form des Forderungsverkaufs ganz deutlich unterscheiden von dem, was derzeit in den Medien diskutiert wird", so der Vorstand.

Bei den gewerblichen Krediten konnte die Raiffeisenbank als "traditioneller Partner der lokalen Wirtschaft" um 4,8 Prozent zulegen, wie Burkhard Kraus, verantwortlicher Vorstand für das Kreditgeschäft, erläuterte. Das Gesamtvolumen an Kundenkrediten betrug demnach zum Jahresende einschließlich Hypotheken- und Bauspardarlehen rund 590 Millionen Euro. "Breite Ruhe an der Front" herrschte bei den Verbraucher-Insolvenzen. Kraus führte dies auf die im Vergleich zu anderen Regionen relativ niedrige Arbeitslosenzahl zurück.

Auch im gewerblichen Bereich sei "ziemliche Ruhe" eingekehrt. 2007 konnten in insgesamt 116 Fällen öffentlich geförderte Kredite von annähernd zwölf Millionen Euro erfolgreich beantragt werden. Mit dem Kundenanlagegeschäft "sehr zufrieden" zeigte sich Wiedenau. Die Kundeneinlagen nahmen einschließlich der Geschäfte mit den Verbundpartnern um zwei Prozent beziehungsweise 16 Millionen Euro zu, wobei bei den Kunden kurzfristige Termineinlagen besonders beliebt waren, wie Wiedenau erklärte.

Weiter aktuell werden 2008 nach seiner Prognose staatlich geförderte Altersvorsorge wie "Riester" sein. Ziemlich überrascht wurde die Raiffeisenbank von der hohen Akzeptanz ihres telefonischen Kundenservicecenters, so der Vorstand. Allein von Mai bis Dezember 2007 gingen bei den "Bankern mit Ausbildung", so Haubrichs, 70 000 Anrufe von Kunden ein, die hier nicht nur Termine vereinbaren, sondern auch ihre Bankgeschäfte erledigen konnten.

Aktuell arbeiten bei der Raiba 213 Mitarbeiter und 22 Auszubildende in 13 Geschäftsstellen. An Steuern seien 320 000 Euro in die kommunalen Kassen geflossen. Zudem kamen 2007 rund 122 000 Euro überwiegend aus dem Gewinnsparen vielen gemeinnützigen Einrichtungen zugute.

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