Gernot Voltz' Solo im Pantheon Ein Herz für den kleinen Steuerzahler

Auf so etwas können auch wirklich nur wir Deutsche kommen: Die Abnutzung der Waschmaschine beim Waschen der Arbeitskleidung steuerlich geltend zu machen. Sie denken, kurioser geht's nicht? Weit gefehlt.

Denn das Modellhaus für die elektrische Eisenbahn, das Eduard Heuser (Gernot Voltz) jetzt auf der Bühne des voll besetzten Pantheon-Theaters präsentierte, hätte ihn doch beinahe seinen gesunden Sinn für Humor gekostet: "Brennendes Finanzamt"? Kein Scherz - das gibt es wirklich.

Zurzeit plagen sein Alter Ego allerdings ganz andere Sorgen: zum Beispiel die, gemeinsam mit 99 weiteren Kollegen nach Griechenland geschickt zu werden "um dort wieder (?) eine funktionierende Finanzverwaltung aufzubauen". Wie muss man sich das vorstellen? "Wie am 6. Juni 1944 bei der Landung in der Normandie? Und die Hilfspakete werden vom Helikopter aus abgeworfen: Klarsichthüllen und Büroklammern."

Nur zwei ausgewählte Beispiele, um zu illustrieren, dass Voltz mit seinem aktuellen Programm "Wenn die Konten Trauer tragen" beinahe etwas Ähnliches wie die Quadratur des Kreises vollbringt. Tatsache ist : Ein Herz für den kleinen Steuerzahler und eine zuweilen (rasiermesser)scharfe Zunge müssen beileibe kein Gegensatz sein. Die Zuschauer bekommen beides. Frisch, frei und garantiert ohne Mehrwertsteuer .

Ob Heuser demnächst bald ein paar neue Kollegen auf seinem Flur im Finanzamt begrüßen kann? Das wissen wir natürlich nicht. Wenn es mehr von seiner Sorte gäbe, wäre das aber sicher kein Fehler.

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