Zwei Jugendliche wegen Mordversuchs angeklagt

Opfer wurde in letzter Sekunde gerettet

Bonn. Ein weiterer Fall von erschreckender Brutalität beschäftigt demnächst - nach dem im August laufenden Prozesses wegen Foltermordes im Siegburger Gefängnis - die als Schwurgericht tätige Jugendstrafkammer: Zwei Jugendliche schlugen und stachen am 11. Mai so lange auf eine 41-jährige Frau ein, bis sie sie für tot hielten - wegen eines DVD-Players.

Ihr Opfer wurde zwar in letzter Sekunde gerettet, erlitt jedoch eine Fehlgeburt. Nun werden die 18 und 17 Jahre alten Bewohner einer Jugendhilfeeinrichtung angeklagt - wegen versuchten Mordes aus Habgier, Heimtücke und zur Verdeckung einer Straftat.

Laut Anklage hatte das Opfer selbst die zwei nachts in Bad Godesberg angesprochen. Und als die alkoholkranke Frau die beiden mit zu sich nach Hause nahm und ihnen ihr Sofa zum Schlafen anbot, beschlossen sie laut Anklage, die 41-Jährige "abzuziehen", wenn sie schläft.

Doch die Frau, die im selben Zimmer im Bett lag, schlief nicht ein. Und als dann auch noch der Betreuer der beiden auf dem Handy anrief und fragte, wo sie blieben, beschlossen sie laut Anklage, die Frau auszuschalten. Mit Bierflaschen schlugen sie laut Anklage auf ihren Kopf ein, und als die Frau schrie, stach der Jüngere ihr den abgebrochenen Flaschenhals in Kopf und Hals.

Und weil sie immer noch nicht still war, stach ihr der Ältere mit einem Messer aus der Küche vier Mal in den Rücken. Dann eilten die beiden zurück in ihre Einrichtung, wo der 18-Jährige sich jedoch einem Betreuer anvertraute.

Der versuchte vergeblich, die Adresse des Opfers zu erfahren, um Hilfe zu schicken. Erst der Polizei gelang es anhand des Adressschildes am ebenfalls gestohlenen Schlüsselbund, die Frau vor dem Verbluten zu retten. Beide Angeklagte sind geständig.

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