Wieder Zwischenfall am Bahnübergang Wasserland

Gleisbauarbeiten an der Annaberger Straße - "Technische Störungen können immer passieren"

Wieder Zwischenfall am Bahnübergang Wasserland
Foto: privat

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Die Bahnübergänge wurden umgerüstet, der Fehler schien behoben. Doch am Sonntag bot sich am Kessenicher Bahnübergang am Wasserland wieder das gleiche Bild: eine geöffnete Schranke - und ein Güterzug auf dem Gleis.

Nicht nur in Kessenich gibt es Probleme. Geöffnete Schranken und durchfahrende Züge sind ein Dauerthema, Passanten werden zwischen den Schranken eingeschlossen, Anwohner haben mit Bahnlärm zu kämpfen. Und am Bahnübergang Annaberger Straße wird es am kommenden Wochenende, 21. und 22. Juli, 24 Stunden lang kein Durchkommen geben. Ab Samstag, 18 Uhr wird ein Gleislagefehler beseitigt, teilt das städtische Presseamt mit. Betroffen ist auch der Fußweg "Winkelsweg" in Dottendorf. Dort wird eine Brücke installiert, über die Fußgänger, Rollstuhlfahrer und Fahrradfahrer die Gleise überqueren können.

"An dem Kessenicher Bahnübergang hat es am Nachmittag eine Störung gegeben", bestätigte Bahn-Sprecher Gerd Felser. Diese aber sei nach wenigen Minuten behoben worden und habe "für keinen großen Wirbel gesorgt".

Am Wasserlandweg sei auch am Sonntag nach dem zulässigen Regelwerk verfahren worden: Wenn an einem Bahnübergang eine Störung vorliege, fahren die Lokführer "auf Befehl". Soll heißen, dass sie sich vorsichtig den Übergängen nähern, sich vergewissern, dass keine Verkehrsteilnehmer auf den Gleisen stehen, und dann ganz langsam weiterfahren, erklärte Felser.

"Fußgänger, die unbedarft an einem Bahnübergang stehen, kriegen natürlich einen Schreck, wenn sie eine geöffnete Schranke und einen durchfahrenden Zug sehen", so der Bahn-Sprecher. In der Regel aber könne auch bei einer Störung nichts passieren. Denn auch Fußgänger, Rad- oder Autofahrer stehen in der Pflicht: "Das Andreaskreuz verlangt höchste Vorsicht", sagte Felser. Der Bahnverkehr habe Vorrang, vor Querung der Gleise müsse stets nach links und rechts geschaut werden.

Wie viele Störungen es bisher bundesweit an Bahnübergängen gegeben hat, konnte Felser nicht sagen. "Technische Störungen können immer passieren." In Bonn gebe es eine besondere Situation, weil die Bahnstrecke durch die Stadt führe, der Verkehr so direkt von den Störungen beeinflusst werde.

"Zwischen 14 und 15 Uhr ist ein Güterzug auf der Strecke liegengeblieben", so Bettina Baader, Sprecherin des Eisenbahnbundesamtes (EBA), der eine technische Störung allerdings nicht bekannt war.

Schon öfter ist es in Bonn zu gefährlichen Situationen an Bahnübergängen gekommen. Ende September 2006 passierte ein Zug den Bahnübergang Kaiserstraße/Arndtstraße bei geöffneter Schranke, auch am Wasserlandweg zeigte sich den Fußgängern das Bild nicht zum ersten Mal. Ende Oktober 2006 wurde eine Seniorin, im Juni dieses Jahres ein Firmentransporter zwischen den Schranken eingeschlossen.

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