Kommentar Kein Patentrezept gegen G8-Stress bei Kindern

Dass noch einmal das Rad zurückgedreht und die Schulzeit an den Gymnasien wieder verlängert wird, daran glaubt hierzulande wohl niemand mehr. Dass aber noch dringend Handlungsbedarf besteht, die Rahmenbedingungen für die verkürzte Schulzeit von neun auf acht Jahre (G8) deutlich zu verbessern, daran dürften ebenfalls keine Zweifel bestehen.

Dabei geht es nicht nur um Schulgebäude, in denen die Bedingungen für Ganztagsunterricht vielfach immer noch katastrophal sind. Es geht auch um die Zeit nach der Schule, die gespickt ist mit Hausaufgaben, Sport- und Musikterminen und für leider immer mehr Kinder und Jugendlichen auch mit Arztterminen, weil sie den Druck nicht mehr aushalten, und depressiv werden.

Ein Patentrezept, wie man das im Zeitalter des Turbo-Abiturs ändern kann, hat vermutlich (noch) niemand. Letztlich bleibt es allein den Eltern überlassen, wie sie mit den geänderten schulischen, aber auch gesellschaftlichen Bedingungen umgehen und was sie ihren Kindern zumuten wollen und können. Wobei sie der Erfahrung nach meistens gut damit fahren, bei der Entscheidung, welche weiterführende Schule für ihren Nachwuchs in Frage kommt, sich von den Lehrkräften der Grundschule beraten zu lassen. Und es ist ja nicht so, dass es in Bonn keine Alternative zu G 8 gäbe: Immerhin fünf Gesamtschulen bieten noch neun Jahre Unterricht bis zum Abitur.

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