Kutscher und Buchdrucker waren die Ersten
Ausstellung im DGB-Haus informiert über 150 Jahre Gewerkschaftsbewegung in Bonn
Bonn. In Bonn waren es die Pferdekutscher und Buchdrucker, die sich einst als erste zu einer Gewerkschaftsbewegung zusammenschlossen, als "Verein der Bonner Kutscher" und der "Buchdruckerverein Gutenberg". Das und noch viel mehr aus der inzwischen rund 150 Jahre alten Geschichte der Bonner Gewerkschaftsbewegung erzählt eine Dauerausstellung im DGB-Haus an der Endenicher Straße.
DGB-Regionsvorsitzender Ingo Degenhardt begrüßte zur Eröffnung Gäste aus Gewerkschaft, Politik und Verwaltung, darunter Stadtdirektor Volker Kregel, Bürgermeister Horst Naaß, Astrid Mehmel von der Bonner Gedenkstätte, den OB-Kandidaten der SPD, Jürgen Nimptsch, und den Bonner Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber.
"Sie sehen hier einen Teil der Geschichte Bonns, seiner Arbeitnehmer, Angestellten, Beamten und Interessenvertretungen", sagte Degenhardt und lobte die sehenswerte Präsentation in den öffentlich zugänglichen Fluren des Gebäudes.
Auf 20 Tafeln erfährt der Besucher anhand historischer Dokumente, Fotografien, alten Zeitungsausschnitten, Flugblättern und Urkunden viele Details über "Aufbau - Zerschlagung - Neugründung" - so der Titel der von Sandra Richter, Cynthia Rühmekorf und Sophia Graefe konzipierten Ausstellung, der Hans-Holger Paul von der Friedrich-Ebert-Stiftung als wissenschaftlicher Berater zur Seite stand.
Viel Material stammt noch aus einer Ausstellung, die der ehemalige DGB-Kreisvorsitzende Gottfried Schmitz anlässlich der Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag der Machtergreifung der Nationalsozialisten im alten Gewerkschaftshaus an der Maximilianstraße initiiert hatte.
In seiner historischen Einführung nannte Paul auch Namen von Bonner Gewerkschaftern, die in der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden, etwa den KPD-Stadtverordneten Otto Renois oder den christlichen Gewerkschafter Heinrich Körner; nach ihnen sind zwei Straßen in der Südstadt benannt.
