Neuer Krisenstab in Gemeinde „Aufgaben schnell und effizient übernehmen“

Duisdorf · Neuer Stab der katholischen Kirchengemeinde St. Rochus und Augustinus in Duisdorf führt in der Corona-Krise Koordination durch.

 Sascha Kisters leitet den neuen Krisenstab der Gemeinde.

Sascha Kisters leitet den neuen Krisenstab der Gemeinde.

Foto: privat

Aufgrund der Corona-Krise hat die katholische Kirchengemeinde St. Rochus und Augustinus Duisdorf einen Krisenstab mit den Sachbereichen Liturgie/Spiritualität, Personal/Kindertagesstätten, Ehrenamt/Gruppierungen, Öffentlichkeitsarbeit/Medien und Finanzen gegründet.

Der Stab soll in allen wichtigen Kirchenbereichen schnell und flexibel Entscheidungen treffen können, sagt Sascha Kisters (30), Leiter des Krisenstabs und stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes, im GA-Interview.

Herr Kisters, ein Krisenstab in der katholischen Kirche St. Rochus und Augustinus. Nicht gerade etwas, was man mit Kirche verbindet, und nichts, was man aus anderen Gemeinden gehört hat. Wer hatte die Idee und warum wurde ein Krisenstab eingerichtet?

Sascha Kisters: Seit über zwölf Jahren bin ich bei der Freiwilligen Feuerwehr in Bonn tätig. Einsätze gibt es hier fast täglich, man denke zum Beispiel zuletzt an die Evakuierung in der Uniklinik Bonn auf dem Venusberg wegen des Bombenfundes. Ganz wichtig ist hier bei so einer besonderen Einsatzlage die Einrichtung einer Einsatzleitung beziehungsweise eines Führungsstabs, die oder der alles zu dieser Einsatzlage aufnimmt und koordiniert. Nur so kann den Bürgerinnen und Bürgern in dieser besonderen Lage schnell geholfen werden. Das hat sich bewährt, warum also nicht auch anwenden für die Kirche? Zusammen mit dem Leitenden Pfarrer Jörg Harth habe ich die Idee besprochen und umgesetzt. Herausgekommen ist dabei ein Stab von acht Personen, die ihre Aufgaben in ihrem Sachgebiet schnell und effizient übernehmen und umsetzen.

Was genau ist Ihre Aufgabe dabei?

Kisters: Meine Aufgabe ist, zu sehen, was gemacht werden muss, was umgesetzt wurde, wo weitere Aufgaben anstehen, also im Grunde die Zügel in der Hand zu haben. Wir haben hier eine völlig neue Maschinerie angeworfen, da knirscht es manchmal noch etwas, und manchmal muss man auch nochmal klarmachen, worum es geht. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem, was wir in der kurzen Zeit schon erreicht haben.

Ostern ist jetzt gerade vorbei und war für die Kirche anders als sonst. Die Pfarrgemeinde hat eine Ostertaschenaktion ins Leben gerufen, die Taschen hat sie an etwa 370 Haushalte verteilt. Wie ist Ostern und speziell die Ostertaschenaktion angekommen?

Kisters: Die Kar‐ und Osterwoche war für alle Haupt‐ und Ehrenamtliche eine echte Herausforderung. Aber es hat funktioniert und wir hatten ein durchweg positives Echo auf geistliche Impulse oder die Orgelmusik per Video. Ja, die Ostertaschen … Was soll ich sagen? Auch hier gab es über Facebook oder Mail viel Lob und Dank. Man darf ja eins nicht vergessen dabei: Viele ältere Menschen sitzen zu Hause und fühlen sich einsam. Und wenn man dann klingelt und eine Ostertasche vor die Tür stellt und auf eine ältere Dame mit Tränen in den Augen trifft, dann weiß man: Das war gut so, und das war richtig und wichtig. Das hat mich auch selbst sehr angerührt.

Ältere Menschen, die nicht mit Internet oder Smartphone umgehen können, sind schwierig zu erreichen. Wie gehen Sie auf diese Menschen zu?

Kisters: Sie sagen es. Das macht uns Kopfschmerzen und wir diskutieren viel darüber, wie wir unsere Seniorinnen und Senioren besser erreichen können. Da gibt es bereits die Nachbarschaftshilfe und die telefonische Seelsorge. Den wöchentlichen Newsletter aus der Pfarrei per Mail zu verschicken reicht einfach nicht. Von daher werden wir ab dieser Woche beginnen, den Newsletter zusätzlich auch in gedruckter Form an die Seniorinnen und Senioren zu verteilen.

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