Kommentar Eugene Lawrence: Stellvertreter des Trainers

Wollte man den Telekom Baskets Bonn für die Zusammenstellung des Bundesligakaders ein Zwischenzeugnis ausstellen, könnte man seit Dienstag feststellen: vielversprechend.

Die Weiterverpflichtung von Eugene Lawrence ist keine x-beliebige Personalie. Der Amerikaner ist so etwas wie das Herz der Mannschaft. Er steht für Kontinuität in der Schaltzentrale des Bonner Spiels. Er ist auf dem Parkett eine Art Stellvertreter von Trainer Mathias Fischer, kennt dessen Spielphilosophie inzwischen sehr genau und ist Garant dafür, diese auch auf dem Feld umzusetzen. Das sollte sich bei der Entwicklung der Mannschaft als Vorteil erweisen. Lawrence ist keiner, der auf dem Feld Kapriolen schlägt und für seine eigenen Statistiken spielt. Er ist ein Teamplayer. Schnörkellos, geradlinig, diszipliniert, dazu robust und inzwischen mit sehr viel Erfahrung ausgestattet.

Ganz nebenbei bewahrt der 29-Jährige dem Team auf die nächsten beiden Jahre gesehen ein wenig mehr Identität, nachdem insgesamt fünf Spieler der vergangenen Saison nicht mehr ins Magenta-Dress schlüpfen werden. Darunter ist immerhin ein Profi wie Benas Veikalas, der vier Jahre lang im Telekom Dome aufgelaufen ist.

Jetzt darf man auf die letzten Teile im Mannschaftspuzzle gespannt sein. Vermutlich werden die Baskets dabei nicht allzu sehr ins Risiko gehen wollen. Schließlich handelt es sich um zwei Starter. Mit Aaron White haben sie bereits einen Rookie in der ersten Fünf, der zwar viel Potenzial mitbringt und durchaus für Furore sorgen könnte, aber sich erst einmal beweisen muss. Anpassungsprobleme sind nicht auszuschließen. Zu rechnen ist jetzt mit einem Shooting Guard und einem Small Forward auf dem Flügel, die bereits europäische Erfahrung mitbringen. Am Ende hängt der Erfolg dann davon ab, wie alle Spieler zusammenpassen - sportlich und charakterlich. Team-Chemie heißt das Zauberwort. Hoffnung macht, dass die Baskets in dieser Hinsicht in jüngster Vergangenheit stets ein gutes Händchen hatten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort