Abstieg ist für FC Köln kein Thema

Fast zwei Monate warten die Fans des 1. FC Köln nun schon auf einen "Dreier" ihres Teams. Obwohl die Abschiedszone bedrohlich nahe gerückt ist, echauffiert sich Keeper Mondragon über Pfiffe der unzufriedenen Fans.

Abstieg ist für FC Köln kein Thema
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Bonn. Fast zwei Monate warten die Fans des 1. FC Köln nun schon auf einen "Dreier" ihres Teams. Am 30. Januar durften sie den 2:1-Sieg von Podolski und Co. in Frankfurt feiern.

Seither gab es zwar ehrbare Remis gegen die Spitzenteams aus Hamburg, Leverkusen und den FC Bayern, aber auch eine 1:5-Heimpleite gegen Stuttgart, ein 0:1 beim Aufsteiger in Mainz und zuletzt ein 1:1 gegen den Erzrivalen aus Mönchengladbach.

Die Abstiegszone ist wieder bedrohlich nahe gerückt. Schlimm für die kölsche Fußball-Seele - was die Zuschauer ihre "Lieblinge" mit gellenden Pfiffen im Derby spüren ließen. Was Faryd Mondragon so ganz und gar nicht hinnehmen will.

"Hier wird so viel Stress gemacht. Sogar die Hertha wird plötzlich als Gefahr gehandelt. Wir haben zehn Punkte mehr. Also, über was reden wir eigentlich?", echauffiert sich der FC-Keeper im "kicker".

Bei fünf Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz habe man alles in der Hand und müsse sich nicht darauf konzentrieren, was die Teams hinter dem FC machen. "Allerdings müssen wir selbst punkten. Das kann uns keiner abnehmen", so Mondragon.

Am besten fangen die Geißböcke gleich am Samstag mit dem Punkten in Hannover an. Für die abstiegsbedrohten Niedersachsen ist die Begegnung allerdings die wohl wichtigste der gesamten Saison.

Gelingt ihnen ein Sieg, dann bekommen sie noch einmal Kontakt zu den Nicht-Abstiegsplätzen. Verlieren sie, dann können sie schon fast für die zweite Liga planen. "Ich kann das Gerede hier von einem Negativtrend bald nicht mehr hören.

Die stehen doch unter einem viel größeren Druck als wir", meint FC-Trainer Zvonimir Soldo, der sich vor dem Saisonfinale mit den entscheidenden sieben Spielen betont optimistisch gibt: "Wichtig ist, dass wir als Mannschaft funktionieren, dann können wir gegen jedes Team in der Bundesliga mithalten."

Einige Probleme bereitet Soldo die dünne Personaldecke. Zu den Langzeitverletzten Chihi und Schorch kam am Donnerstag auch noch Kevin Pezzoni hinzu, der sich im Training einen Innenbandabriss zuzog und sechs Wochen ausfallen wird.

Zudem fehlt in Hannover der gelb-gesperrte Pedro Geromel, den Kevin McKenna in der Innenverteidigung ersetzen soll. Ob der angeschlagene Lukas Podolski am Samstag auflaufen wird, will Soldo erst kurz vor dem Anpfiff entscheiden.

"Gegen Hannover müssen wir gut stehen und den Gegner über Konter in Schwierigkeiten bringen", gibt Soldo als Marschroute aus. Sein Gegenüber Mirko Slomka nimmt seine Profis in die Pflicht: "Dieses Spiel müssen wir unbedingt gewinnen. Dann hätten wir die Kölner in den Abstiegsstrudel gezogen."

Neuer Hoffnungsträger der 96er, die nach einem "Mini-Hoch" mit zwei Siegen beim 0:2 in Stuttgart einen Rückschlag einstecken mussten, ist Jan Schlaudraff. Nach seiner Strafversetzung in die zweite Mannschaft und zuletzt guten Leistungen gehört der Nationalspieler wieder zum Kader und hat sogar Chancen auf einen Einsatz von Beginn an.

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