Direktor der VHS Vorgebirge geht VHS-Direktor tritt überraschend zurück

Rheinbach · Am Donnerstag hat der Direktor der Volkshochschule Voreifel überraschend gekündigt. Die VHS sucht nun zum 1. Januar 2017 einen neuen Chef. Nach GA-Informationen steht Grüter wegen seiner Arbeit für den Kreuserstift in Kritik.

 Seit 1. September 2014 war Adrian Grüter Direktor der VHS Voreifel. ARCHIVFOTO: GERDA SAXLER-SCHMIDT

Seit 1. September 2014 war Adrian Grüter Direktor der VHS Voreifel. ARCHIVFOTO: GERDA SAXLER-SCHMIDT

Foto: Gerda Saxler-Schmidt

Adrian Grüter, Direktor der Volkshochschule Voreifel, hat überraschend seinen Rücktritt eingereicht. Wie Stefan Raetz, Vorsitzender der Verbandsversammlung des VHS-Zweckverbands Voreifel, auf GA-Anfrage bestätigte, hat der Chef des interkommunalen Bildungsträgers für Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg am Donnerstagabend seine Kündigung eingereicht. „Es hat mich überrascht, aber ich kann die Gründe nachvollziehen“, sagte Raetz im Gespräch mit dem GA. Als Grund habe Grüter eine berufliche Veränderung angegeben. Auf GA-Anfrage war der 40 Jahre alte Volljurist am Freitagnachmittag nicht zu erreichen.

Bis Anfang Dezember bewerben

Damit die Vakanz auf dem Spitzensposten nicht zu lange andauert, hat Raetz die Stelle bereits zum 1. Januar neu ausgeschrieben. Bis Freitag, 9. Dezember können sich potenzielle Bewerber melden. Raetz, der auch Bürgermeister von Rheinbach ist, hofft, zur VHS-Verbandsversammlung am Montag, 19. Dezember, den Mitgliedern der Verbandsversammlung bereits geeignete Kandidaten vorstellen zu können. Grüter stand seit 1. September 2014 an der Spitze des Weiterbildungszentrums für rund 88 000 Menschen, die jährlich rund 8000 Unterrichtsstunden anbietet. Die Verbandsversammlung hatte ihn zum Nachfolger von Karl Hempel gewählt, der in den Ruhestand gegangen war.

Nach GA-Informationen informierte der scheidende VHS-Direktor bereits am Freitag die Mitarbeiter der Volkshochschule über seinen Schritt. Grüter war 2014 schwungvoll ins neue Amt gestartet: Insbesondere mit digitalen Themen wollte der Volljurist neben den bewährten Musik- und Sprachangeboten neue Interessenten für die Angebote der VHS gewinnen. Zuvor war Grüter bei der Leibniz-Gesellschaft und in der Abteilung „Controlling für Großprojekte“ beim Bundesministerium für Bildung und Forschung in Bonn tätig gewesen.

Ebenso wollte der neue Direktor das in Rheinbach seit Jahren ersehnte „Haus der Bildung“ wieder auf die Agenda setzen. Seit 2005 existiert ein Architektenentwurf, wie diese neue VHS-Zentrale, die vor allem eine vielfältige Spielstätte für die Fülle von Veranstaltungen sein soll, aussehen kann. Um diese Vision nicht aus den Augen zu verlieren hatte er diese Bauzeichnungen an die Wand seines Direktionsbüro aufgehängt.

Im Frühjahr dieses Jahres war es zwischen dem VHS-Direktor und seinem Stellvertreter Claus Kratzenberg zu Spannungen gekommen. Grund waren unterschiedliche Ansichten über die Arbeitsschwerpunkte des VHS-Vizedirektors und Musikschulleiters. Nach einem Gespräch unter Moderation Raetz' waren diese Differenzen allerdings ausgeräumt worden (der GA berichtete).

Heftige Bedenken

Nach Informationen des General-Anzeigers hatte es in der Rheinbacher Politik aber heftige Bedenken gegeben, dass Grüter neben seinem Amt als VHS-Direktor seit Februar dieses Jahres auch als Kuratoriumsvorsitzender des Mechernicher Seniorenzentrum Kreuserstift sowie gleichzeitig als Geschäftsführer der Einrichtung tätig war. Hintergrund: Im Januar dieses Jahres war bekannt geworden, dass sich ein früherer Kuratoriumsvorsitzender rund 107 000 Euro aus dem Stiftungsvermögen ungerechtfertigt angeeignet haben soll.

Wie Raetz dem GA sagte, sei dem Zweckverband diese zusätzliche Tätigkeit Grüters bekannt gewesen. Sie habe allerdings nur während des Urlaubs oder während Überstunden ausgeführt werden dürfen. Auf Dauer sei diese Doppelbelastung wohl nicht fortführbar gewesen, so der Verbandschef.

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