Neubau oder Sanierung Stadt debattiert über Rathaus Siegburg

Siegburg · Im Bau- und Sanierungsausschuss stellen Experten ihre Zukunftsperspektiven für das marode Rathaus vor. Es geht um Fragen der Wirtschaftlichkeit, der Statik und des Brandschutzes.

Die Zukunft des maroden Siegburger Rathauses ist nach wie vor ungewiss. Eigentlich sollte eine Entscheidung über Sanierung, Abriss und Neubau an gleicher oder anderer Stelle schon Ende des vergangenen Jahres fallen. Wie berichtet, braucht es allerdings mehr Zeit als gedacht, um die entsprechende Beratungsgrundlagen aufzuarbeiten.

Bürgermeister Franz Huhn setzte im Januar auf den Spätherbst, dann soll die Basis für eine Entscheidung vorliegen. Nach fast einem halben Jahr kommt heute noch einmal der Bau- und Sanierungsausschuss Rathaus zusammen. Auf der Tagesordnung stehen neben einem Rückblick auf die dritte Bürgerwerkstatt im Januar, Aspekte der Wirtschaftlichkeit, statische Untersuchungen und die Frage nach dem aktuellen Brandschutz.

Noch viele Fragen offen

Vier Optionen sind verblieben: Neben der Sanierung des Rathauses sind das ein Neubau an Ort und Stelle, auf dem Allianzparkplatz oder dem Parkplatz am Facharztzentrum. Dem vom Kölner Unternehmer Hannspaul Egge kurzfristig als weitere Alternative vorgeschlagenen Turm-Center auf dem ehemaligen Phrix-Gelände hat Architekt Klaus H. Petersen eine Absage erteilt. Es liege zu weit vom Zentrum entfernt und verfüge über zu wenig nutzbare Fläche, erläuterte er in der dritten Bürgerwerkstatt. Das Ergebnis seiner Standortprüfung wird er im Bau- und Sanierungsausschuss vorstellen. Das Gremium soll seine Empfehlung mit einem Beschluss bekräftigen.

Für die Festlegung auf eine Variante und den Schritt in die konkrete Planung, sind noch viele Fragen offen. Vor allem nach den Kosten. Die reinen Baukosten für die verbliebenen Varianten sind bekannt: Die Sanierung des Rathauses wäre mit etwa 18,2 Millionen Euro die günstigste Variante, 21,68 Millionen Euro wären es beim Allianzparkplatz, etwa 20 Millionen Euro am Facharztzentrum und 21,6 Millionen Euro bei einem Neubau an alter Stelle.

Zustand des Rathauses macht Entscheidung drängender

Nun geht es darum, weitere Faktoren wie Kosten für Grundstück, Stellplätze, Umzug oder mögliche Interimslösungen einzubeziehen und eine Wirtschaftlichkeitsrechnung aufzustellen. Dem damit beauftragten Büro hat die Verwaltung ihre Kämmerei und den Wirtschaftsprüfer zur Seite gestellt. Im Ausschuss zeigen die Fachleute kostenbeeinflussende Aspekte auf, erläutern sie und stellen die Auswirkungen dar. Konkret wird es noch nicht.

Mit den Fragen der Statik hat sich in den zurückliegenden Wochen ein Ingenieurbüro befasst. Zu welchem Ergebnis es beim bestehenden Rathaus wie auch am Facharztzentrum gekommen ist, erläutert ein Vertreter in der Sitzung. Wie sehr die Zeit drängt, zeigt ein Blick auf den Zustand des Rathauses, vor allem unter dem Aspekt des Brandschutzes. Vor etwa vier Jahren hatte die Verwaltung den Brandschutz über Zwischenlösungen nachgebessert. Diese Interimslösung war auf vier Jahre angelegt, die Ende des Jahres ablaufen. Nach einer erneuten Untersuchung steht fest: Die Stadt muss nachbessern und erarbeitet derzeit die erforderlichen Schritte.

Der Bau- und Sanierungsausschuss Rathaus tagt am Donnerstag, 1. Juni, ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal im Rathaus.

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