Neugeborenen-Besuchsdienst Eine Ente fürs Baby, Infos für die Eltern

HENNEF · In Dormagen und Gelsenkirchen gibt es einen, die Stadt Lohmar verfügt ebenfalls über solch ein Angebot und nun hat auch Hennef einen Neugeborenen-Besuchsdienst. Ab 1. Dezember werden sämtliche Hennefer Neugeborene persönlich von ehrenamtlichen Besuchern begrüßt.

 Wollen Neugeborene ehrenamtlich begrüßen: Tanja Golombek (links) und Heike Höfer.

Wollen Neugeborene ehrenamtlich begrüßen: Tanja Golombek (links) und Heike Höfer.

Foto: Ingo Eisner

Ins Leben gerufen hat die Stadt den Dienst zusammen mit dem Hennefer Malteser Hilfsdienst. Am Dienstagabend präsentierten der Erste Beigeordnete Stefan Hanraths, Jugendamtsleiter Jonny Hoffmann, der Stadtbeauftragte des Malteser Hilfsdienstes Robert Gollmer und die Leiterin des Neugeborenen-Besuchsdienstes Annette Vogel in der Geschäftsstelle der Malteser das neue Angebot.

"Wir hatten die Idee schon länger", sagte Hanraths. "Für uns war es allerdings wichtig, einen freien Träger wie die Malteser mit ins Boot zu holen. Wir werden halt nicht immer als helfende Behörde, sondern oftmals als Eingriffsbehörde gesehen", erklärte der Beigeordnete und betonte: "Dieser Besuchsdienst ist aber keine Kontrolle, sondern eine nette Geste."

500 bis 550 Neugeborene zählt die Stadt Hennef pro Jahr. Eigens von den Maltesern geschulte Ehrenamtliche sollen künftig die Säuglinge und ihre Eltern besuchen. Rund zehn Interessenten hatten sich im Schulungsraum der Malteser eingefunden, um sich über die Aufgabe informieren zu lassen. "Das ist wirklich eine super Sache, für die ich mich gerne engagiere", sagte Tanja Golombek. "Ich weiß noch nicht genau, was da auf mich zukommt, aber da es sich um Kinder dreht, möchte ich gerne mithelfen", meinte Heike Höfer. Beide Frauen sind Mütter und somit als Gesprächspartner für frisch gebackene Eltern ideal.

"Der Besuch erfolgt allerdings nur, wenn dies von Seiten der Eltern gewünscht ist. Eltern, die den Besuch nicht wünschen, können ihn selbstverständlich ablehnen", erklärte Hanraths. Vorab erhalten die Eltern einen Brief, in dem der Besuch angeboten wird. Als Begrüßungsgeschenk bringen die Ehrenamtlichen den Elternordner "Gesund groß werden" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit, der eine Fülle von wichtigen Hinweisen über den Umgang mit Neugeborenen enthält. Er wurde mit speziell auf Hennef abgestimmten Informationen ergänzt und enthält den Hennefer Kinderstadtplan sowie einen Beratungsatlas mit einer Übersicht über Hilfs- und Beratungsangebote.

Zusätzlich gibt es noch kleine Geschenke wie die Hennefer Bade-Ente und einen Gutschein für einen speziellen Erste-Hilfe-Kursus für Notfälle bei Säuglingen. "Für weitere lebenspraktische Geschenke werden noch Sponsoren gesucht", sagte Hanraths. "Wer den Besuch ablehnt, kann sich die Geschenke persönlich abholen."

8000 Euro pro Jahr investiert die Stadt in diese "nette Geste". Die zehn Interessenten werden nun auf den Besuchsdienst vorbereitet. "Wir wollen uns jetzt erst einmal als Gruppe finden", sagte Annette Vogel. An zwei Schulungstagen im November sollen die Ehrenamtlichen für ihre Aufgabe gerüstet werden. "Wichtig ist vor allem, ein guter Gesprächspartner für die Eltern zu sein", sagte Vogel. Am 1. Dezember fällt dann der Startschuss. "Ob wir an diesem Tag bereits einen neuen Bürger begrüßen werden, bleibt abzuwarten", meinte Vogel.

Wer sich ehrenamtlich an dem Besuchsdienst beteiligen möchte, kann sich unter 0 22 42/9 22 03 33 bei den Maltesern melden.

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