Veranstaltung abgesagt Mai-Burgparty vor dem Aus

HENNEF · Der Junggesellenverein "Alte Burg" Blankenberg kann die Auflagen der Stadt Hennef für die Feier in Blankenberg nicht erfüllen. "Es ist schon sehr schade, aber wir können weder personell noch finanziell in Zukunft diese Veranstaltung stemmen", sagt Vereins-Vorsitzender Dominik Broich.

 Keine schönen Aussichten: Der Junggesellenverein "Alte Burg" hat die Mai-Burgparty 2013 abgesagt. Das Bild entstand zum 90-jährigen Bestehen des Vereins 2009 hoch oben in Stadt Blankenberg.

Keine schönen Aussichten: Der Junggesellenverein "Alte Burg" hat die Mai-Burgparty 2013 abgesagt. Das Bild entstand zum 90-jährigen Bestehen des Vereins 2009 hoch oben in Stadt Blankenberg.

Foto: Ingo Eisner

Es geht um die Mai-Burgparty: Nach Gesprächen mit Vertretern der Stadt Hennef hat der Junggesellenverein angesichts der Auflagen der Stadt die Veranstaltung für 2013 abgesagt - und auch in Zukunft soll es die beliebte Party in der Blankenberger Altstadt vor dem Grabenturm nicht mehr geben. Broich: "Im Veranstaltungskalender der Stadt Blankenberg wird jetzt definitiv etwas fehlen."

Seit 2004 gibt es die Blankenberger Mai-Burgparty. Von Jahr zu Jahr stiegen die Besucherzahlen. 2012 hatten die Junggesellen nach eigenen Schätzungen 8000 Besucher, die Stadt zählte sogar 10.000 bis 12.000 Gäste. Nach Bürgerbeschwerden und Polizeieinsätzen suchten die Junggesellen vor geraumer Zeit das Gespräch mit der Stadt, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Wie sie jetzt mitteilten, machte ihnen die Stadt Hennef für das Fest Auflagen, die der Verein mit gerade einmal 20 Mitgliedern nicht erfüllen kann. So sollte auf Wunsch der Stadt nicht nur der professionelle Sicherheitsdienst von bisher zehn auf 15 Mann aufgestockt werden, es sollte auch ein Verkehrskonzept wie beim Mittelaltermarkt (die Wiesen können allerdings im Mai nicht als Parkfläche genutzt werden) erstellt und das Areal eingezäunt werden.

Außerdem gab es Brandschutzauflagen, es sollten weitere Fluchtwege eingerichtet werden. Und: Die Gäste sollen bis 2 Uhr den Platz geräumt haben. "Wir haben das mit viel Herzblut und mit Hilfe von Freunden alles ehrenamtlich gemacht. Aber um diese Auflagen zu erfüllen, braucht man einen professionellen Veranstalter", meint Vereinsmitglied Christoph Müller.

Der große Publikumsandrang war aber auch ein Problem, Gäste kamen aus Bonn, Köln und dem Erftkreis, um in Blankenberg zu feiern. "In diesem Jahr standen die Autos auf den Serpentinen bis in den Ort hinein, so dass es kein Durchkommen mehr gab", sagt Stadtsprecher Dominique Müller-Grote. Feuerwehrfahrzeuge wären nicht nach Blankenberg hineingekommen. Das Katharinentor sei keine Alternative, weil die Fahrzeuge dort nicht hindurchpassen, so Müller-Grote.

Auch die laute Musik sei ein Problem gewesen. "Laut Polizei gab es Lärmbeschwerden um 4 Uhr morgens. Und zwar nicht aus Blankenberg, sondern aus Neunkirchen-Seelscheid." Insgesamt sei die Stadt dem Junggesellenverein mit viel Wohlwollen begegnet. Doch seit den Vorfällen bei der Duisburger Love-Parade seien Städte und Gemeinden alarmiert, wenn es um größere Veranstaltungen geht.

Die Auflagen, wie das Absperren mit Bauzäunen zwischen Burg und Neustadt samt Einlasskontrolle, das Vermessen vom Festzelt und den Ständen, überfordern die Junggesellen. "Da ist dann plötzlich das Bauordnungsamt mit im Boot und ein Architekt. Das wird alles viel zu teuer", sagte Dominik Broich. Das bisherige Party-Konzept mit geringem Eintritt und günstigen Getränke-Preisen wäre in Gefahr. "Wenn es regnet und weniger Gäste kommen, bleiben wir auf den Kosten sitzen", fürchtet Broich. Folge: Der Verein zog die Notbremse.

Krönungsball und Maifeier wird es aber auch 2013 wieder in Blankenberg geben. Und: "Wir lassen uns ein Türchen offen. Wenn der Verein 2019 sein 100-jähriges Bestehen feiert, werden wir vielleicht noch mal eine Burg-Party machen", sagt Broich. Unterdessen regte Bürgermeister Klaus Pipke an, es könnten sich doch alle Junggesellenvereine zusammentun, um gemeinsam eine große Maiparty zu organisieren. Die Unterstützung der Stadt sei ihnen sicher.

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