Kulturentwicklungskonzept Hennef 86 Seiten zu Kunst, Literatur und Musik

HENNEF · "Kultur, Kunst und Wissenschaft sind durch Land und Gemeinden zu pflegen und zu fördern." So steht es in der nordrhein-westfälischen Landesverfassung, und dem kommt die Stadt Hennef durchaus nach.

 Beim Stadtfest lockt jedes Jahr ein üppiges Bühnenprogramm, beispielsweise die Stones-Cover-Band "Voodoo Lounge".

Beim Stadtfest lockt jedes Jahr ein üppiges Bühnenprogramm, beispielsweise die Stones-Cover-Band "Voodoo Lounge".

Foto: Ingo Eisner (Archiv)

"Mir fehlt noch ein Absatz zum Heimatmuseum im Katharinenturm Blankenberg", sagte Elisabeth Keuenhof, als Stadtsprecher Dominique Müller-Grote dem Kulturausschuss das von ihm erstellte Kulturentwicklungskonzept präsentierte. "Das finden Sie auf Seite 14", war die Antwort Müller-Grotes.

Der Ausschuss zeigte sich begeistert von der umfangreichen und detaillierten Arbeit, die auf 86 Seiten nicht nur die unterschiedlichen Angebote in Hennef von Literatur über Musik bis hin zu Malerei zusammenfasst, sondern auch Zielsetzungen für Erhalt und Weiterentwicklung des kulturellen Lebens in der Siegstadt beinhaltet.

"Kultur, Kunst und Wissenschaft sind durch Land und Gemeinden zu pflegen und zu fördern." So steht es in der nordrhein-westfälischen Landesverfassung, und dem kommt die Stadt Hennef durchaus nach.

Hennef hat ein reichhaltiges kulturelles Leben, das vor allem durch zahlreiche künstlerisch-musikalische und andere kulturell tätige Vereine, das städtische Kulturprogramm, private Initiativen wie das Kur-Theater sowie Initiativen und Vereine zur Bewahrung und Vermittlung der Stadtgeschichte bestimmt wird.

Bislang gab es allerdings keine klaren Aussagen darüber, welchen Stellenwert die Kultur in Hennef haben und in welcher Form sie gepflegt werden sollte. Das Konzept soll diesem Defizit als Leitfaden entgegen wirken.

Bisher in der Öffentlichkeit eher als Sportstadt bekannt, braucht sich Hennef in punkto Kultur nicht zu verstecken. Neben der neuen Mehrzweckhalle mit einem Fassungsvermögen von 1200 Besuchern verfügt die Stadt für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Kabarett, Kleinkunst und Karnevalssitzungen noch über die Meys Fabrik sowie zahlreiche Schulaulen. Hinzu kommen noch die Hennefer Kirchen, die für verschieden Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

39 Vereine, darunter zahlreiche Chorgemeinschaften, widmen sich dem Thema Musik und Konzerte. Seitens der Stadt bieten vor allem das Stadtfest, das Siegtalfestival und die Europawoche jeweils ein üppiges Bühnenprogramm. Außerdem gibt es neben einer privaten auch eine städtische Musikschule, die in diesem Jahr erstmalig gemeinsam ein Rock-Pop-Festival in der Mehrzweckhalle organisiert hatten.

Im Bereich "Bildende Kunst" ist die Rhein-Sieg-Kunstakademie seit 25 Jahren ein fester Bestandteil der Hennefer Kunstszene und als Unterrichtsstätte von überregionaler Bedeutung. Die Hennefer Initiative Kunst ist seit vielen Jahren Teil des Hennefer Kulturlebens, aber auch die Hobby-Künstler von "Viel Schönes" bereichern mit ihren Ausstellungen das kulturelle Leben.

Mit dem Künstlertreff Hennef und der Ateliergemeinschaft "Kunstraum 5" sind in den vergangenen zwei Jahren auch neue Initiativen dazu gekommen. Unter dem Motto "Kunst auf der Burg" als Programmpunkt des Siegtalfestivals stellten Künstler in diesem Jahr ihre Arbeiten erstmalig auf der Blankenberger Burg aus.

Außerdem beteiligt sich Hennef ab diesem Wochenende mit verschiedenen Ausstellungen erstmals an den "Kunstpunkten", die bisher eine reine Eitorfer Veranstaltung waren. Lesungen in der Stadtbibliothek, die Kulturpflege durch zahlreiche Heimatvereine sowie das Museum im Katharinenturm und die Dauerausstellung zur Chronos-Waage in der Meys Fabrik runden das Angebot ab.

Ziel des Konzeptes soll es bis zum Jahr 2020 sein, sämtliche Kultursparten Hennefs weiter zu fördern und zu beleben, beispielsweise die Hennefer Chöre bei der Mitgliederwerbung zu unterstützen und das Thema Literatur ein wenig aus dem bisherigen Schattendasein zu führen. Auf einstimmigen Beschluss des Ausschusses gab es nur eine kleine Änderung: Der erstmalig für 2014 vorgesehene "Tag des Ehrenamtes" soll bereits 2013 stattfinden.

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