Ehrenamt Spitzen-Duo für die Freiwillige Feuerwehr in Bad Honnef

BAD HONNEF · Frank Brodeßer und Frank Quadflieg sollen sich künftig die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef teilen. Das ergab eine Anhörung der Mannschaft, deren Votum im Dezember vom Stadtrat noch bestätigt werden muss.

 Zahlreiche Wehrleute werden bei der Versammlung befördert und geehrt.

Zahlreiche Wehrleute werden bei der Versammlung befördert und geehrt.

Foto: Frank Homann

Offiziell muss der Stadtrat dem Personalvorschlag noch zustimmen. So will es das Gesetz. Doch wenn alles nach Plan geht, wird die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef ab der zweiten Dezemberwoche von einem Duo geführt: Dann übernehmen Stadtbrandinspektor Frank Brodeßer und Brandoberinspektor Frank Quadflieg das Amt des Wehrführers von Franz Josef Tix. Das gab die Feuerwehr bei ihrer Wehrversammlung im Rathaus bekannt. Der Posten des Stadtwehrführers ist aktuell kommissarisch besetzt, nachdem Amtsinhaber Torsten Budde Anfang des Jahres infolge interner Differenzen zurückgetreten war (der GA berichtete mehrfach). Tix tritt zurück in die zweite Reihe, bleibt dem Löschzug Aegidienberg aber weiter erhalten.

Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg lobte die Honnefer Kameraden: „Ich bin stolz auf euch, dass ihr das Schiff eigenhändig wieder auf Kurs gebracht habt.“ Dazu sei nicht nur ein hohes Maß an Kameradschaft nötig, sondern auch die Bereitschaft, trotz aller Differenzen die Leistungen des ehemaligen Wehrführers Torsten Budde zu würdigen und „anzuerkennen, was anerkannt gehört“. Honnef könne nach wie vor auf eine „erfolgreiche und schlagkräftige Feuerwehr“ zählen. Dank gebühre insbesondere Franz Josef Tix, so Bürgermeister Otto Neuhoff, qua Amt Chef der Freiwilligen Feuerwehr: „Er hat uns monatelang souverän über Wasser gehalten.“

Mitglieder leisteten 12.900 Arbeitsstunden

Der scheidende kommissarische Wehrführer sagte: „An alle, die mich unterstützt haben: Danke. An alle, die mich nicht unterstützt haben: Ich hoffe, dass ihr in Zukunft meinen Nachfolgern die Treue haltet.“ Auch ansonsten blickt die Honnefer Feuerwehr auf ein ereignisreiches Jahr zurück: Bis Ende Oktober leisteten die Kameraden knapp 12.900 Arbeitsstunden für Einsätze, Ausbildungen und Sicherheitswachen. Die Wehr rückte 244 Mal aus – ein Zehntel weniger Einsätze als im Vorjahr.

In den vergangenen Monaten schlugen allein 46 Einsätze wegen Menschen in Notlagen zu Buche (2016: 54), sieben Mal mussten Tiere gerettet werden (2016: 16). Außerdem gab es 37 Öl- und 16 Verkehrsunfälle (2016: 41 und 16). 21 Mal, ebenso oft wie im Vorjahr, half die Wehr bei Wasser- und Sturmschäden. Die sogenannten technischen Hilfsleistungen machten bis Ende Oktober 148 Einsätze erforderlich; 2016 waren es bis Jahresende 179.

Um Brände zu löschen, waren die Feuerwehrleute bis Ende Oktober 50 Mal gefordert (2016: 46), darunter ein Großbrand und zwei Waldbrände. 46 der 244 Alarmierungen entpuppten sich als Fehlalarm: Während der Großteil auf das Konto „übereifriger“ Brandmeldeanlagen ging, wurde in einem Fall in böser Absicht Alarm geschlagen. Der wohl denkwürdigste Einsatz: Anfang des Jahres hatten Unbekannte einen Zigarettenautomaten mit einem explosiven Gasgemisch von der Wand gesprengt. „Wie blöd muss man sein?“, meinte Tix dazu. Im Oktober löschte die Wehr einen Hausbrand mit sechs C-Rohren, drei Haustiere wurden gerettet. Und während der Versammlung der nächste Einsatz: Auf der Linzer Straße musste dem Rettungsdienst Zugang zu einem Patienten geschaffen werden.

Idee: Anerkennung in Form einer Rente

Zum Abschluss der Versammlung erntete eine Anfrage Christian Diepenseifens Beifall: Da es immer schwieriger sei, ehrenamtliche Helfer zu gewinnen, „müssen wir uns fragen, wo wir in zehn Jahren stehen“, meinte er. Um die Feuerwehrarbeit für neue Helfer attraktiver zu machen, müsse man die zusätzlichen Belastungen durch den Dienst anerkennen und fair ausgleichen. Die Idee: ein Zuschuss zur Rente, ausgezahlt von der Stadt, abhängig etwa von erbrachter Leistung und Dauer der Mitgliedschaft. Eine gute Idee, befand Franz Josef Tix: „Den Vorschlag unterstütze ich.“ Neuhoff versprach: „Wir gehen dem nach.“

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