Neubaupläne in der City Politiker fordern Parkplätze und Jugendräume in Honnef

Bad Honnef · Die Josefs-Gesellschaft gGmbH will bekanntlich anstelle des Pfarrheims einen Komplex mit betreutem Wohnen und einem Saal bauen. Die Architektenpläne treffen im Fachausschuss nicht nur auf Gegenliebe.

Wie beim Hockeyplatz stand auch beim Pfarrheim nur ein Verfahrensschritt und kein Beschluss über die Planung selbst auf der Tagesordnung der Planungsausschusssitzung. Die Verfahrensänderung erfolgte dann auch einstimmig. Dennoch entspann sich eine Debatte über Für und Wider der kirchlichen Pläne. Denn neben der Kritik, es fehle an Parkplätzen, hieß es: Die Belange der katholischen Jugend dürften nicht vergessen werden.

Wie berichtet, plant die Josefs-Gesellschaft gGmbH am Platz des heutigen Pfarrheims ein Gebäude für betreutes Wohnen für bis zu 20 behinderte Menschen. In dem Gemeinschaftsprojekt mit der Kirche soll zudem ein neuer Pfarrsaal entstehen. Ein Architektenwettbewerb wurde ausgelobt. Das Ergebnis – ein dreigeschossiger Bau mit einem zentralen Saal sowie galerieartig um diesen gruppierten Wohneinheiten – stellte Felix Waechter vom Wettbewerbssieger, dem Büro Waechter & Waechter vor. Dies nur als ergänzende Information, so Bürgermeister Otto Neuhoff.

Waechter sowie Marcel Stephan, Justiziar der Josefs-Gesellschaft, sahen sich gleichwohl der Kritik ausgesetzt, der Entwurf entspreche nicht dem, was der Ausschuss schon 2012 beim Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan vorgegeben habe. Darunter: Lösungen für Parkplätze, ob als Tiefgarage oder in Verbindung zur Rathausgarage. Waechter hielt dagegen, der Bedarf an Stellplätzen für das betreute Wohnen sei gering, da die Bewohner selbst nicht Auto fahren.

Kircheninternes nicht Zuständigkeit der Politik

Was die Nutzung des Pfarrsaals angehe, so ändere sich nichts gegenüber dem heutigen Stand. Der ermittelte Bedarf von 22 Stellplätzen könne auf dem Parkplatz an der Bergstraße nachgewiesen werden, der laut Stephan auf Anraten des Denkmalschutzes nicht bebaut werde. Eine Tiefgarage koste sehr viel Geld, und das lasse sich bei Finanzierung aus Mitteln der Wohnbauförderung nicht darstellen. Stephan: „Unsere Zwänge sind leider vor allem wirtschaftlicher Natur.“

Zwar, so betonte etwa Ausschussmitglied Hansjörg Tamoj (CDU), gehe es aktuell nur um die Änderung des Verfahrens als Projekt der Innenentwicklung. „Aber es ist dennoch fair und richtig, wenn der Investor weiß, wo die Eckpunkte sind.“ Auf Antrag der CDU wurde der Beschluss um einen dezidierten Nachweis des Stellplatzbedarfs ergänzt; auch die Höhe des Gebäudes und Sichtbeziehungen will man genauer erläutert haben. Der Ansatz der SPD, eine Tiefgarage zur Pflicht zu machen, verfing nicht.

Nicht in die Zuständigkeit der Politik fällt Kircheninternes, hieß es mehrfach. Gleichwohl nahmen Belange der katholischen Jugend einigen Raum ein. Den Fraktionen lag ein Schreiben vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) vor, der unter anderem mehr Transparenz und Mitwirkung bei der Planung sowie eigene Jugendräume fordert. Zwar wandte Waechter ein, es seien zwei Mehrzweckräume geplant.

Doch auch Ausschussmitglieder griffen die Bedenken des BDKJ auf. „Jugend ist die Zukunft der Kirche, nicht nur der Stadt“, sagte etwa Klaus Wegner (Grüne). Und Tamoj: „Es ist nicht unsere Aufgabe, Kircheninternes zu kommentieren.“ Die Frage, wie kirchliche Jugend am Leben in der City teilhaben könne, sei aber kaum auszublenden. Hans-Heribert Krahe (Bürgerblock) ging weiter: Er bat zu klären, inwieweit das Kinder- und Jugendhilfegesetz eine Beteiligung der Jugend bei Bauten im öffentlichen Raum vorsieht.

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