Sanierung der Brückentürme von Erpel Investition in die Vergangenheit

ERPEL · Während der zurückliegenden drei Jahre war die dringend erforderliche Sanierung der Brückentürme der ehemaligen Ludendorff-Brücke zwischen B 42 und den Bahngleisen das beherrschende Thema in Erpel. "Einige der Termine hier waren nicht sehr erfreulich, während uns der heutige mit Ihnen überaus freut!"

 Staatssekretär Günter Kern überreicht bei einem Treffen vor den Brückentürmen von Erpel den Förderbescheid des Landes für die Sanierung der historischen Ruinen.

Staatssekretär Günter Kern überreicht bei einem Treffen vor den Brückentürmen von Erpel den Förderbescheid des Landes für die Sanierung der historischen Ruinen.

Foto: Frank Homann

Mit diesen Worten begrüßte die Erpeler Bürgermeisterin Cilly Adenauer am Freitagvormittag vor allem den Staatssekretär des Mainzer Innenministeriums, Günter Kern, der ihr den angekündigten Förderbescheid aus dem Investitionsstock des Landes übergab.

"Sie, lieber Rainer Kaul, haben uns die wichtigsten Türen in der Landeshauptstadt geöffnet und für gute Kontakte gesorgt", dankte Adenauer auch dem Landrat, bevor sie neben den Landtagsabgeordneten Ellen Demuth (CDU) und Elisabeth Bröskamp (Grüne) den Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel (CDU) begrüßte. Dieser versuche intensiv, über die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters zusätzliche Zuschüsse für die Sanierung zu bekommen.

"Hier ist Geschichte geschrieben worden, an die mit dem Erhalt dieser Brückentürme weiter erinnert werden soll. Als Hinweis auf die dunkle Geschichte Deutschlands dienen sie als Mahnmal für den Frieden", so Kern. Es sei eine echte Herausforderung, die Türme zu erhalten und zu beleben. Da die finanziell nicht gerade auf Rosen gebettete Gemeinde die Sanierung nicht alleine stemmen könne, übernehme das Land rund 60 Prozent der Kosten.

"Was die Kultur angeht, ist Erpel im Kreis Neuwied herausragend", schwärmte Kaul, während Rüddel den Ort als Vorbild für ehrenamtliches Engagement bezeichnete. Von daher erhalte die Gemeinde zu Recht diese Unterstützung, betonten beide. Jetzt beginne ein hartes Stück Arbeit, vor allem wenn die Ostfassade saniert werde, da dann die Bahn die Strecke zeitweise sperren müsse, so der Landrat. "Ich bin aber sicher, dass Sie auch das hinkriegen werden", zeigte sich Kaul zuversichtlich, bevor die Unkeler Bauamtsleiterin, Svenja Klewitz, das Projekt kurz vorstellte.

"Im April 2011 ist ein Stein aus der Fassade auf den Gehweg vor den Brückentürmen gefallen. Da weitere Basaltteile nicht mehr fest verankert waren, musste aus Sicherheitsgründen ein Bauzaun errichtet werden", erinnerte sie. Da eine Kostenschätzung für die Sanierung verdeutlichte, dass Erpel diese Summe nicht stemmen kann, wurden ab Oktober 2013 entsprechende Förderanträge gestellt.

Mit ersten kleineren Arbeiten könne bereits Ende dieses Jahres/Anfang 2015 begonnen werden, dann stünde zunächst die Sanierung der West- sowie der Süd- und Nordfassade an. Die schwierigen Arbeiten an der Ostfassade unmittelbar an der Bahnlinie setzte Klewitz im Spätsommer 2016 an.

Die Kosten

Die Gesamtkosten der Sanierungsarbeiten belaufen sich auf etwa 1,44 Millionen Euro. Davon übernimmt das Land laut Förderbescheid 835.000 Euro. Die Gemeinde trägt ihrerseits 140.000 Euro bei, in denen aber auch sogenannte Eigenleistungen enthalten sind. Beantragt und erwartet werden zudem insgesamt weitere rund 500.000 Euro von der Denkmalpflege des Landes sowie vom Bund.

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