Sozialprojekt in Bad Honnef 18.000 Euro für Kinder auf Haiti

Bad Honnef · Ein besonderes Brot hat sich Bäckermeister Randolph Welsch zum 100-jährigen Bestehen des Bad Honnefer Siebengebirgsgymnasiums ausgedacht. Ein Teil des Verkaufserlöses geht an ein Sozialprojekt.

Zum 100-jährigen Bestehen des Bad Honnefer Siebengebirgsgymnasiums hatte sich Bäckermeister Randolph Welsch etwas Besonderes ausgedacht: ein Sibi-Brot. Ein Teil des Verkaufserlöses spendete er für ein Sozialprojekt der Schüler, mit dem Kinder auf Haiti unterstützt werden.

Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Leinsamen, Soja- und Roggenschrot und zu guter Letzt Chiasamen: Genau sieben Zutaten verwendet Randolph Welsch für sein Sibi-Brot. Das schmeckt nicht nur, es dient zugleich einem guten Zweck. Ersonnen hatte der Bäckermeister das besondere Brot 2018 zum 100-jährigen Bestehen des Siebengebirgsgymnasiums.

Und 50 Cent pro verkauftem Brot spendete Welsch für das soziale Schulprojekt auf Haiti, das die Schulfamilie zum gemeinsamen Anliegen gemacht hatte. Das Ergebnis aller Aktionen für das Projekt ließ am Donnerstag nicht nur Uta Weckbecker als Vertreterin der Nichtregierungsorganisation Action Five, die das Projekt in Haiti unter ihrer Fittiche hat, strahlen: Beachtliche 17.615 Euro kamen zusammen.

Bereits beim Ehemaligenfest im September hatte Welsch mit 1050 Euro aus dem Verkauf des Sibi-Brotes einen ersten großen Beitrag übergeben können, jetzt kamen weitere 390 Euro dazu. Die Idee zum Sibi-Jubiläums-Brot hatte Norbert Walkembach, ehemaliger Sibi-Lehrer und Hauptorganisator des großen Festreigens der Schule. „Ich habe das sehr gerne aufgegriffen“, berichtete Welsch jetzt anlässlich der Gesamtbilanz aller Aktionen.

Zu denen gehörten ebenso ein Kabarettabend mit Ex-Sibianer Sebastian Pufpaff und Sibi-Lehrer Gregor Pallast, der große Sponsorenlauf, der dieses Mal durch die Innenstadt führte, ein Auftritt des „Puppentheaters am Drachenfels“, die Ausstellung „100 Sibi-Meisterwerke“ im Kunstraum, der große Schülerjubiläumstag Ende September, bei dem die Pennäler unter anderem selbst gefertigte Taschen und mehr verkauften, sowie eine eigene Weihnachtsspendenaktion.

Geld für Kleidung und Essen

Jeder Cent kommt nun den Kindern auf Haiti zugute, wie Weckbecker berichtete. Konkret geht es um die Unterstützung der 2001 von einer katholischen Laiengemeinschaft gegründeten Einrichtung in Cap-Haitien. Ursprünglich wurde die Schule mit 24 Jungen und Mädchen als Kinderheim gegründet, heute besuchen 350 Kinder die Schule. „Mit der Spende jetzt können ein Jahr lang die Lehrergehälter gezahlt werden, erhalten die Kinder Kleidung und Essen“, verdeutlichte Weckbecker, wie wertvoll die Sibi-Spenden sein werden.

Auch für die Ausstattung der Schule setze sich Action Five ein. So bestehe jetzt dank der Installation einer Solaranlage die Möglichkeit einer kontinuierlichen Stromversorgung. „Es ist sogar daran gedacht, eine eigene Bäckerei einzurichten. Das ginge ohne Strom natürlich nicht“, so Weckbecker. Geplant seien zudem erdbebensichere Häuser – angesichts der Situation in dem Karibikstaat, der sich bis heute nicht vollständig von einem Erdbeben im Jahr 2010 erholt hat, eine wichtige Investition für die Menschen dort.

Schulleiter Joachim Nowak: „Das Projekt hat uns gleich überzeugt.“ Die Schulkonferenz habe sich einmütig entschieden, es zu unterstützen und die Spenden über Uta und Klaus Weckbecker an Action Five zu übergeben. Mit der Bilanz der Spendenaktion wird der Faden nach Haiti freilich nicht abreißen. Schon jetzt habe das Projekt konkret Eingang in den Lehrplan gefunden, etwa in den Französischunterricht, in dem im Rahmen von „Francophonie“ in Klasse neun das Thema Haiti im Fokus ist.

Vieles weitere sei vorstellbar, betonte auch SV-Lehrer Arndt Kraus, der gemeinsam mit Teresa Quinke die Aktionen zu den Schüleraktionen beim Jubiläum betreut hat. Und das Sibi-Brot? „Das bleibt im Sortiment“, versprach Welsch. Damit es weiter gut schmeckt und Gutes tun kann.

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