Kommentar: Eine Frage der Ideologie

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Einer, auf dem die Grünen nun überraschend auf Gleichgesinnte gestoßen sind. Denn die Lebenshilfe Bonn kann sich das vorstellen, was die Bezirksregierung in Köln nach wie vor für ein Ding der Unmöglichkeit hält: eine Gesamtschule in Alfter, wo nach Meinung des RP die Übergangszahlen von der Grundschule zur Gesamtschule mit der rosaroten Brille gerechnet und dennoch wieder zahlreiche Kinder abgelehnt wurden.

Mädchen und Jungen, die gehofft hatten, einen Platz an der Europaschule in Bornheim, der einzigen Gesamtschule im Linksrheinischen, zu ergattern oder an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Tannenbusch erfolgreich zu sein. Umsonst. In Bornheim mussten 160 Kinder abgewiesen werden, in Tannenbusch 154. Insgesamt gingen in Bonn mehr als 400 Schüler leer aus.

Entgegen diesen Fakten wundert es, wie sich die FDP-Landespolitiker verhalten. Sie setzen auf die Mittelschule, um die Hauptschule zu retten und damit Bildungsstandorte zu sichern. Ob sich mit diesem Modell, gegliedert in einen Hauptschul- und Realschulbildungsgang ohne gymnasialen Zug, ein Staat machen lässt?

In Alfter wohl eher nicht. In zwei Gutachten wurde klar, dass Alfter einen besonders hohen Anteil von Viertklässlern mit Gymnasialempfehlung aufweist.

Wenn die Bezirksregierung zudem damit argumentiert, dass eine Gesamtschule in Alfter der Verbundschule in Swisttal-Heimerzheim (bestehend aus einem Hauptschul- und Realschulzweig) und einer der beiden Realschulen in Hardtberg das Wasser abgraben würde, was ist dann mit einer Modellschule? Letztlich ist und bleibt die Gesamtschul-Frage eine Frage der Ideologie.

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