Prüfer ruft die Polizei 29-Jährige betrügt bei Führerscheinprüfung

Soest · Noch bevor sie als Autofahrerin auf die Straße durfte, ist eine 29-Jährige in eine Polizeikontrolle geraten – in der theoretischen Führerscheinprüfung.

 Mit Smartphone, Kamera und Kopfhörer ausgestattet war die 29-Jährige bei ihrer Führerscheinprüfung.

Mit Smartphone, Kamera und Kopfhörer ausgestattet war die 29-Jährige bei ihrer Führerscheinprüfung.

Foto: Polizei

Wie die Polizei berichtet, hatte eine 29-jährige Frau am Dienstag in Soest versucht, sich mit einem Lautsprecher im Ohr und versteckter Kamera am Hemd durch die theoretische Führerscheinprüfung zu mogeln.

Ein Unbekannter soll ihr dabei über einen Sender die Antworten zugeflüstert haben. Ein Prüfer bemerkte das und rief die Polizei. Die Beamten entdeckten Kabel unter der auffällig weiten Kleidung der Frau. Sie verbanden die Kamera am Hemd mit einem Sender am Unterschenkel, der offenbar Bilder der Prüfungsaufgaben zu ihrem Unterstützer übertrug. Am anderen Bein war ein Handy befestigt, welches über eine Bluetooth-Verbindung mit dem kleinen Lautsprecher im Ohr verbunden war. Den Komplizen konnte die Polizei nicht ausfindig machen.

Obwohl das Verhalten laut Polizei strafrechtlich noch nicht als Betrugsversuch zu bewerten sei, könnte die 29-Jährige unter Umständen gegen das Telekommunikationsgesetz verstoßen haben. Die Bonner Staatsanwaltschaft hat in einem vergleichbaren Fall Mitte November in sechs Fällen Anklage erhoben. Ob der enstprechende Paragraf jedoch bei Gericht Anwendung findet, ist unter Juristen strittig. Im Fall einer Verurteilung droht den Prüflingen bis zu zwei Jahre Haft.

Laut Polizei sei zumindest zu erwarten, dass das Straßenverkehrsamt eine medizinisch-psychologische Untersuchung anordne, bevor die Frau wieder zur Prüfung antreten könne.

Mit Material von dpa

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