Dank Youtube mittendrin Mitfliegen im Cockpit großer Flugzeuge

Berlin · Strukturiert, beruhigend, ideal vor dem Einschlafen: Pilotinnen und Piloten bei der Arbeit über die Schulter zu schauen, ist ein spannender und zugleich entspannender Zeitvertreib.

 Wer es spannend mag, sollte sich vor allem die letzten Minuten eines Anfluges anschauen. Foto: Christophe Gateau/dpa

Wer es spannend mag, sollte sich vor allem die letzten Minuten eines Anfluges anschauen. Foto: Christophe Gateau/dpa

Foto: Christophe Gateau

Auf Youtube haben sich verschiedene Kanäle genau auf solche Inhalte spezialisiert - etwa Pilotseye.tv, Air-Clips.com oder dessen Kooperationspartner Cockpitfilme. Das Besondere: Gefilmt wird meist mit mehreren Kameras - als Zuschauer ist man also mittendrin.

Die Palette reicht von kurzen Clips von Starts oder Landungen bis zu Videos in Spielfilmlänge, bei denen die Piloten etwa beim Check der Maschine und in der Zeit zwischen den Flügen begleitet werden.

Checklisten sind alles

Man sieht, wie die Profis mit ruhiger Hand und wenigen Worten die Maschinen steuern. Und merkt, wie viele Aspekte beim Fliegen klaren Protokollen folgen. Angefangen von der Kommunikation zwischen Piloten und Fluglotsen bis zur Checkliste beim Start. Die Abläufe sitzen. Schaut man mehrere Clips, erkennt man die Routinen schnell wieder.

Besonders spannend sind die letzten Minuten vor einer Ladung. Das System meldet: „Minimum.“ Der Pilot bestätigt, dass er tiefer gehen möchte: „Continue!“ Dann gibt eine Computerstimme im Sekundentakt die Höhe durch: „50, 40, 30, 20, 10.“ Und draußen kommt die Landebahn immer näher, bis die Maschine aufsetzt.

Auf nach Mumbai

Aufregung im Cockpit gibt es nur selten. Ein Video bei Piloteye.tv zeigt allerdings eine Swiss-Maschine beim Anflug auf Miami. Mitten in die Routine hinein meldet die Computerstimme plötzlich „Traffic!“, also befindet sich eine Maschine in der Nähe. Die Co-Pilotin schreckt kurz auf, fängt sich aber schnell wieder. Ein kurzer Austausch mit dem Piloten, ein Blick aus dem Fenster und auf die Instrumente. Dann meldet sie: „Clear of conflict.“ Keine Gefahr.

Wer mehr Zeit mitbringt, kann auf Cockpitfilme etwa die Lufthansa-Cargo-Pilotinnen Inge und Claudia in einem knapp zweistündigen Video bei ihrem Flug von Frankfurt nach Mumbai begleiten.

(dpa)
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