Quellensteg in Bad Bodendorf 25.000 Euro sollen in die Sanierung und nicht in den Abriss fließen

BAD BODENDORF · Der Quellensteg in Bad Bodendorf schien keine Zukunft mehr zu haben. Die Leimbinderkonstruktion am einstigen Bad Bodendorfer Wehr ist vollkommen marode und könnte nur für mindestens 150 000 Euro saniert werden. Seit fast zwei Jahren ist der Steg gesperrt. Für die Sanierung fehlt der Stadt, ebenso wie für einen Neubau, das Geld. Konsequenz: In den städtischen Ausschüssen wurde der Abriss des Steges ohne einen Ersatz beschlossen.

 Gegen den Abriss des unpassierbaren Quellenstegs regt sich in Bad Bodendorf Widerstand.

Gegen den Abriss des unpassierbaren Quellenstegs regt sich in Bad Bodendorf Widerstand.

Foto: Bernd Linnarz

Den gesamten Sachverhalt hatte Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger gegenüber dem General-Anzeiger bereits vor mehr als einem Jahr bestätigt. Gegen den Abriss regt sich aber vor allen Dingen in Bad Bodendorf starker Widerstand. Viele engagierte Bürger und der gesamte Ortsbeirat wollen den Abriss verhindern. Die Bad Bodendorfer haben einen Sanierungsrahmen von 55.000 bis 65.000 Euro ermittelt.

In den Augen der Bad Bodendorfer sollten die 25.000 Euro für den Abriss umgewidmet werden. Und in Bad Bodendorf ist man sich sicher, das mit Fördermitteln, Eigenleistung und Spenden und Sponsoren der Steg dann gerettet werden kann. Die FWG-Fraktion im Sinziger Rat hat einen entsprechenden Antrag zur Umwidmung gestellt, der in einer der nächsten Stadtratssitzungen behandelt werden soll.

Also doch noch Hoffnung für den Quellensteg, der für die Spaziergänger im Bereich der Ahrauen eine ganz wichtige Bedeutung hat. Im Zuge der Pressekonferenz zur Aberkennung des Bad-Prädikats von Bad Bodendorf deutete Kroeger an, dass er sich eine Umwidmung der Mittel für den Abriss vorstellen kann. "Wenn die Bad Bodendorfer die Sanierung mit einem schlüssigen Konzept gestemmt bekommen, dann könnten die 25.000 Euro natürlich zu Verfügung stehen. Allerdings muss ein entsprechender Ratsbeschluss her", so der Stadtchef.

Zum Hintergrund: Die Schäden am Quellensteg erwiesen sich nach einen TÜV Gutachten als erheblich größer als zunächst angenommen. Die gesamte Konstruktion hat grundsätzliche statische Probleme. Der Quellesteg wurde in Leimbinderbauweise errichtet und am 1. Mai 1982 für den Radfahrer- und Fußgängerverkehr freigegeben. Bereits im Jahre 2001 war der Steg als erste Leimbinderkonstruktion im Stadtgebiet überhaupt umfangreich saniert worden. Wohl ohne nachhaltige Wirkung. Der geplante Abriss könnte sich wegen der fehlenden Haushaltsmittel übrigens auch bis zum Nimmerleinstag verzögern.

Ob es an dieser Stelle überhaupt jemals einen Neubau geben wird, ist ebenfalls fraglich. Denn im FFH-Gebiet müssten vollkommen neue Planungen erfolgen. Für die Quellensteg-Fans ein weiter Grund, ihn zu erhalten.

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