Hochwasserschutz in Graurheindorf Bezirksregierung lehnt Förderung ab

Graurheindorf · Hinter dem Hochwasserschutzkonzept für Graurheindorf steht seit Dienstagabend ein großes Fragezeichen: Die Bezirksregierung Köln hat die Mitfinanzierung mit Landesmitteln infrage gestellt.

Hinter dem Hochwasserschutzkonzept für Graurheindorf, in dessen Zuge der Rheindorfer Bach verlegt und neue Rückzugsflächen für den Rhein geschaffen werden sollen, steht seit Dienstagabend plötzlich ein großes Fragezeichen. Denn die Stadt teilte in der Sitzung der Bezirksvertretung Bonn völlig überraschend mit, dass die Bezirksregierung Köln eine Förderung mit Landesmitteln infrage gestellt hat.

"Da fehlen mir die Worte", reagierte der örtliche Stadtverordnete Wolfgang Maiwaldt (CDU) überrascht und wirkte wie vor den Kopf geschlagen. Vor allem deshalb, weil diese Nachricht der Stadt schon im Juni vorigen Jahres bei einem Ortstermin mitgeteilt wurde. "Warum werden wir nicht informiert über so gravierende Erkenntnisse", sagte Maiwald und wurde unterstützt von Herbert Spoelgen (SPD): "Die Antwort ist wirklich ein Hammer, die Information hätte früher kommen müssen."

Auf Nachfrage erfuhren sie, dass die Stadt ebenso überrascht gewesen sei, weil die Förderung des Hochwasserschutzes zunächst in Aussicht gestellt, dann aber wegen der schlechten Finanzsituation des Landes zurückgezogen worden sei. Man werde aber noch einmal eine konkrete Anfrage an die Bezirksregierung stellen, sagte ein Mitarbeiter der Verwaltung. Dass die Politik vorher nicht informiert wurde, sei eine "Frage der Taktik" gewesen.

"Wir aktivieren jetzt unsere Schienen", hieß es, während Maiwaldt sein Unverständnis zum Ausdruck brachte: "Da herrscht Stillstand und keiner, weiß wie lange."Weil die Bezirksregierung auch die Zuständigkeit für das Genehmigungsverfahren infrage gestellt hat, hat die Stadt Ende Oktober den von der Bezirksregierung gewünschten formellen Antrag auf Vorprüfung des Hochwasserschutzes für Graurheindorf eingerichtet. Wie die Stadt mitteilte, liegt dieser seit März nun im zuständigen Ministerium. Die Politiker befürchten nun, dass er dort auf die lange Bank geschoben wird.

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