Opern-Gala der Deutschen Aids-Stiftung "Kunst hat sich zu engagieren"

BONN · Wer es nicht abwarten kann bis zur vierten Operngala am 9. Mai nächsten Jahres, der hat schon vorher Gelegenheit, die eine oder andere Stimme zu hören.

 Werben für die Operngala: Ulrich Heide (von links), Martin Schumacher, Nike Wagner, Helmut Andreas Hartwig, Heinz Helmich, Eckart von Hirschhausen, Arndt Hartwig und Norbert Minwegen.

Werben für die Operngala: Ulrich Heide (von links), Martin Schumacher, Nike Wagner, Helmut Andreas Hartwig, Heinz Helmich, Eckart von Hirschhausen, Arndt Hartwig und Norbert Minwegen.

Foto: Horst Müller

Sumi Hwang zum Beispiel, die wie alle anderen Sängerinnen und Sänger ohne Gage zugunsten der Deutschen Aids-Stiftung auftreten wird, ist derzeit in der Händel-Oper "Rinaldo" als Almirena zu hören und rührt besonders mit "Lascia ch'io pianga" das Publikum. Oder Omo Bello, die am 25. Januar einen Belcanto-Nachmittag in der Kölner Philharmonie gibt. Natürlich ist auch bei der vierten Operngala wieder Publikumsliebling Miriam Clark dabei.

Den Reigen der Künstler, zu dem auch der bekannte Countertenor Max Emanuel Cencic, die australische Sopranistin Jessica Pratt und der russische Bariton Roman Burdenko gehören, stellten gestern Initiatoren, Unterstützer und Partner der Gala in der Bonner Oper vor. Zwei haben Premiere im kommenden Jahr: Generalmusikdirektor Stefan Blunier wird erstmals am Pult stehen, und das Beethovenfest mit Intendantin Nike Wagner ist erstmals Partner der Operngala.

"Wenn die Bonner Oper, Theater und Beethoven Orchester dabei sind, darf das Beethovenfest nicht fehlen", sagte Wagner gestern. "Außerdem steht die Sache für sich. Kunst hat sich zu engagieren - auch gesellschaftlich." Wohl auf die freundschaftlichen Beziehungen zu den Initiatoren Helmut Andreas und Arndt Hartwig ist es zurückzuführen, dass man für die nächste Gala Eckart von Hirschhausen gewinnen konnte. Er wird als Moderator durch den Abend führen - weniger aus fachlicher Sicht, wie Hirschhausen augenzwinkernd bemerkte. "Musik und Lachen hängen eng zusammen, und diese spielen bei Krankheiten als ein Element von Wunderheilung eine große Rolle."

Aber Hirschhausen geht es so wie den Initiatoren. "Wir glauben an die Kraft des bürgerschaftlichen Engagements", sagte Arndt Hartwig, was Kulturdezernent Martin Schumacher nur unterstrich: Die Operngala habe auch eine "ungeheure Auswirkung auf die Stadtgesellschaft".

Doch auch das Thema HIV/Aids sei nach wie vor so wichtig, immer wieder ins Gedächtnis zu bringen, wie Stiftungs-Geschäftsführer Ulrich Heide betonte. Mit etwa 80.000 HIV-Infizierten gebe es heute in Deutschland zweieinhalb mal so viele Betroffene wie noch in den 1990er Jahren, und etwa jeder Fünfte von ihnen sei auf Hilfe angewiesen. Die braucht auch die Aids-Stiftung selbst: Denn nicht einmal ein Prozent ihres Budgets sind öffentliche Gelder.

Tickets

Die vierte Festliche Operngala in Bonn wird am Samstag, 9. Mai, um 19 Uhr im Opernhaus beginnen. Gala-Karten zu 110, 85, 68 und 52 Euro plus Vorverkaufsgebühren sind erhältlich an der Theaterkasse, auf theater-bonn.de, per Mail an theaterkasse@ bonn.de und in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

Premiumtickets kosten 290 Euro. Dafür gibt es neben sehr guten Sitzplätzen einen musikalisch-kulinarischen Nachklang mit Künstlern und Ehrengästen. Diese Karten gibt es nur bei der Deutschen AIDS-Stiftung unter Tel. 0228/60469-0 oder per E-Mail an elke-becker@aids-stiftung.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Der Macke vom Müll
Neue Folge des Crime-Podcasts „Akte Rheinland“ Der Macke vom Müll
Aus dem Ressort