Zehn Jahre Kurdisches Zentrum für Studien und juristische Beratungen Integration rückt in den Vordergrund

BONN · Die politische und rechtliche Situation der Kurden zumindest in der Türkei hat sich durch die aktuelle Situation nicht eben verbessert. Das Kurdische Zentrum für Studien und juristische Beratungen (YASA) hat deshalb genug zu tun, jedenfalls im Hinblick auf seine Hauptaufgabe.

"YASA ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich für die Durchsetzung der Menschenrechte von Kurden im Herkunftsland und in der Diaspora einsetzt", erklärte Vorstandssprecher Aref Gabeau bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen im Hörsaal I der Uni.

Auf politischer Ebene agiere YASA durch die Nutzung nationaler, regionaler und internationaler juristischer Instrumente und arbeite mit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen zusammen, die ebenfalls die Durchsetzung von Menschenrechten verfolgten, so Gabeau. Die derzeitige Entwicklung in der Türkei wollte er nicht kommentieren, aber Auswirkungen auf die Kurden, die in Bonn leben, habe sie nicht.

Das Zentrum bietet Kurden, die als Flüchtlinge nach Europa kommen, juristische Unterstützung und Hilfe bei der Integration in die deutsche Gesellschaft an. Dabei arbeite man auch eng mit der Stadt zusammen. Beratung erhalten Flüchtlinge vor allem zu den Themen Asyl, Ausbildung, Gesundheit, Wohnung und Ämter.

Kooperation mit Amnesty International

Daneben stellt YASA sich als Gesprächspartner für kurdische und deutsche Sender zur Verfügung, wenn es um juristische Angelegenheiten geht. Das Zentrum führt zudem Workshops für Medienaktivisten sowie für Juristen in den kurdischen Gebieten in Nordsyrien, Irak und der Türkei durch, die laut Gabeau teils vom Auswärtigen Amt unterstützt werden.

Juristisch kooperiere man mit internationalen Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch und Amnesty International. Auch sei man am "Entwurf einer Verfassung für Syriens Kurdistan im Rahmen Syriens als föderaler Staat" beteiligt. YASA veranstalte jährlich den Kurdischen Kulturtag und nehme an Kulturveranstaltungen teil. Damit wolle man auch weitermachen, sagte Gabeau, "und uns mehr im Bereich Integration engagieren".

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