Folge der Corona-Krise Psychomotorik-Verein setzt das Angebot aus

Duisdorf. · Das Duisdorfer Förderzentrum E. J. Kiphard ist wegen der Auswirkungen der Corona-Krise geschlossen worden. Das komplette Angebot ist vorerst eingestellt.

 Mit einem speziellen Angebot unterstützen die Mitarbeiter des Förderzentrums behinderte und entwicklungsauffällige Kinder.

Mit einem speziellen Angebot unterstützen die Mitarbeiter des Förderzentrums behinderte und entwicklungsauffällige Kinder.

Foto: privat

Wo sonst die Kinder hüpfen, klettern und toben, herrscht jetzt absolute Ruhe. Das 1992 gegründete Förderzentrum E. J. Kiphard an der Rene-Schickele-Straße ist für Bonner Kinder ein Ort für freudvolle Bewegung und psychomotorische Entwicklungsförderung. Der Förderverein ist nun während der Corona-Krise den allgemeinen Empfehlungen gefolgt und hat sein komplettes Angebot eingestellt.

„Gesundheit, Bewegung und soziales Miteinander sind die zentralen Themen unseres Engagements. Jetzt muss diese Arbeit verständlicherweise ruhen“, erklärt Birgit Hahnemann, die das Förderzentrum leitet. Etwa 1000 Kinder von einem bis 16 Jahre profitieren normalerweise von den vielfältigen Angeboten, die in allen Bonner Stadtteilen stattfinden. Die Kinder aus heilpädagogischen Kindergärten, den benachbarten Förderschulen und vielen Fördergruppen nutzen das Angebot des Fördervereins Psychomotorik. Auch pädagogische Fachkräfte aus ganz Deutschland kommen normalerweise hierhin, um sich für Ihre Arbeit mit Kindern weiterzubilden. Jetzt steht Hahnemann mutterseelenallein in dem ehemaligen Schulschwimmbad und erledigt kleinere Reparaturen.

Der Verein, der mit acht hauptamtlich beschäftigten Sportlehrern, Motopäden, Verwaltungsmitarbeiterinnen sowie vielen Honorarkräften arbeitet, stehe jetzt vor einer großen Herausforderung, sagt Geschäftsführer Hans Jürgen Beins. Doch angesichts der gravierenden Auswirkungen der Corona-Krise will er seine Probleme relativieren. „Die aktuelle Situation ist für Kinder, Eltern und besonders kranke und alte Menschen besonders hart – da stehen die Sorgen der Sportvereine nicht im Vordergrund“, betont er. Dennoch: „Von jetzt auf gleich fallen die Einnahmen weg. Ich rechne mal bis Mai.“ Mit den Rücklagen lasse sich eine bestimmte Zeit überbrücken. Die Verwaltungskräfte arbeiten weiter. Unmittelbar negativ treffe die Maßnahme die Honorarkräfte.

Verein sucht nach Lösungen

„Kurzfristig sind wir nicht in unserer Existenz gefährdet, aber um die Arbeitsplätze zu erhalten, brauchen auch wir dringend Hilfen“, so Beins. Nicht nur die großen Vereine, die sich um den Profisport verdient machen, müssten sich jetzt mit Kurzarbeit für die Mitarbeiter und mit den angekündigten Hilfsprogrammen auseinandersetzen. Bereits vor einer Woche habe er Kurzarbeit angemeldet, doch bislang noch keinen Bescheid bekommen.

Der gemeinnützige Verein sucht wie andere nach Lösungen, um sein Angebot auch in Zukunft aufrecht erhalten zu können. „Es ist schon schmerzhaft, was wir in fast 30 Jahren aufgebaut haben, nun, wenn auch vorübergehend, auf Null zu stellen“, resümiert Beins. Nach den Osterferien gehe die Arbeit nicht mit einem Paukenschlag wieder los. Es sei fraglich, ob die bewährten Rahmenbedingungen ohne Verluste wieder greifen. Das ganze Programm wie bisher ans Laufen zu bekommen, werde vermutlich einige Zeit brauchen.

Die Hoffnung, dass das Förderzentrum, die Spielplätze und alle angeschlossenen Sportstätten für die Kinder in ein paar Wochen wieder öffnen können, eine die Mitarbeiter des gemeinnützigen Vereins. „Wir leiden aktuell mit den Familien und Kindern, die sich auf Wochen nur auf begrenztem Raum bewegen können Aber wir freuen uns jetzt schon wieder auf tobende Kindergruppen.“

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