Mehrgenerationenhaus Pilotprojekt für den Brüser Berg

Brüser Berg · Der Brüser Berg, einer der jüngeren Stadtteile Bonns, ist mittlerweile ein wenig in die Jahre gekommen. Und mit ihm auch ein Teil seiner Bewohner, sie werden älter.Die CDU-Stadtverordnete Birgitta Jackel treibt deswegen schon geraume Zeit die Idee um, dass ein Mehrgenerationenhaus, eine altersgerechte Wohnanlage, dem Stadtteil gut zu Gesicht stehen würde. "Ich werde oft von Älteren angesprochen, die ein entsprechendes Angebot vermissen", sagt Jackel.

 Auf diesem Grundstück an der Riemannstraße, das insgesamt rund 3000 Quadratmeter groß sein soll, könnte das Mehrgenerationenhaus gebaut werden.

Auf diesem Grundstück an der Riemannstraße, das insgesamt rund 3000 Quadratmeter groß sein soll, könnte das Mehrgenerationenhaus gebaut werden.

Foto: Roland Kohls

Vor über einem Jahr stellte ihre Fraktion deswegen schon in der Bezirksvertretung Hardtberg den Antrag an die Stadt, ein geeignetes Grundstück für dieses Projekt zu suchen. Die Verwaltung wurde fündig: An der Riemannstraße/ Ecke Fahrenheitstraße sei ein geeignetes, 3000 Quadratmeter großes städtisches Grundstück. Doch während das Amt für Soziales und Wohnen die Idee einer altersgerechten Wohnanlage nach Verwaltungsangaben "ausdrücklich" begrüßte, meldete das Jugendamt Bedarf an: Das Grundstück müsse, mit Blick auf den geplanten Ausbau der Betreuung für Kinder unter drei Jahren, für diesen Zweck reserviert bleiben. Ein Argument, das die Politiker in der Bezirksvertretung Hardtberg nicht gelten lassen wollten. Der Bedarf sei da, meinte Jackel. "Sollen wir das Projekt stoppen für einen eventuellen Bedarf?".

Barbara Naß (SPD) verwies darauf, dass sich gerade die Idee eines Mehrgenerationenhauses gut mit einer U-3-Betreuung verbinden ließe. "Man könnte den Kindergarten integrieren", meinte Jackel. Und auch der Trägerverein des Kindergartens "Brüser Zwerge" steht der Idee positiv gegenüber. "Der Verein würde ein Projekt für altersgerechtes Wohnen sehr begrüßen, da es schon gute Beispiele gibt, die zeigen, dass Jung und Alt voneinander profitieren können", heißt es in der Mitteilungsvorlage. Der Verein benötige nach eigenen Aussagen für einen geplanten An- oder Ausbau für zusätzliche U-3 Betreuung höchstens 250 Quadratmeter Grundstücksfläche.

Weiter hält die Vorlage fest, dass auch das Planungsamt sich vorstellen kann, "dieses städtische Grundstück zu einem Pilotprojekt zu entwickeln." Die Chancen für das Projekt stehen nicht schlecht.

Einstimmig beschloss die Bezirksvertretung Hardtberg in ihrer letzten Sitzung, dass die Verwaltung prüfen soll, inwieweit sich der U-3-Ausbau für die Brüser Zwerge oder St. Rochus und das altersgerechte Wohnen oder das Mehrgenerationenhaus miteinander verbinden lassen. Innerhalb der verschiedenen beteiligten Ämter soll außerdem nach einer Lösung gesucht werden, wie sich die widerstreitenden Interessen vereinen lassen. "Für den Brüser Berg wäre das ein ganz wichtiges Projekt", so Jackel.

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