Terrier-Ausstellung in Oberkassel Kämmen für die Wertungsrichter

Oberkassel · Juroren haben am Sonntag verschiedene Terrier-Rassen in der Jupp-Gassen-Halle in Oberkassel bewertet. Neben dem Aussehen der Tiere spielte dabei auch ihre Verbreitung eine Rolle.

 Anja Doetsch kämmt ihre Terrier-Dame Abbie: Anschließend bewerten die Prüfungsrichter das Aussehen der Hündin.

Anja Doetsch kämmt ihre Terrier-Dame Abbie: Anschließend bewerten die Prüfungsrichter das Aussehen der Hündin.

Foto: Max Malsch

Was man als Rassehund nicht alles über sich ergehen lassen muss: Fremde Leute befühlen einen von Kopf bis Rute, schauen einem ins Maul, dann muss man an Herrchens oder Frauchens Seite auch noch schön anständig laufen und Haltung zeigen. Aber die meisten Terrier, die es am Sonntag bei der Spezial-Ausstellung der Ortsgruppe Bonn von 1911 im Klub für Terrier von 1894 zu sehen gab, kennen das Prozedere auch schon von etlichen anderen Veranstaltungen dieser Art.

Da war zum Beispiel Dagwood von Hallery. Der Airedale Terrier von Klaus Engels hat nach dessen Aussage in seinen zwei Lebensjahren schon mindestens 20 Ausstellungen gesehen, war unter anderem Bundesjugendsieger und Klubsieger. Sein Herrchen verbrachte am Sonntag viel Zeit damit, Dagwods Fell zu kämmen. Er möchte den Rüden der Welt zeigen, „weil er schön ist, weil er ein Wesen hat, weil er anatomisch perfekt gebaut ist“. Ober- und Unterlinie, Wirbelung, Rutenansatz, das und mehr macht ihn für Engels zu einem Vorzeige-Terrier. Deshalb besucht der Dortmunder immer wieder Ausstellungen. „Ich fahre im Jahr ein paar tausend Kilometer“, so Engels. Das sei nicht viel. „Es gibt Leute, die fahren im Jahr 50.000 Kilometer.“ Die würden ihr Tier auch im Ausland zeigen.

Damit hat Anja Doetsch nichts am Hut. Die Koblenzerin besucht gelegentlich Ausstellungen in für den Hund erträglicher Entfernung. Dortmund sei das Weiteste, sagte sie. Doetsch hatte ihre Hündin Heart of Green Island Abigail, Rufname Abbie, mitgebracht, um die Rasse bekannter zu machen. Hunde wie die Irish Glen Imaal Terrierdame sehe man nicht oft auf Hundeausstellungen, sagte sie. „Der ist auch in Ortsgruppen oft unbekannt“, sagte Doetsch. „Man merkt, die Richter freuen sich, wenn sie ihn mal zu sehen bekommen.“

Diese Terrierrasse gibt es in Deutschland erst seit den 1980er Jahren. Deshalb gebe es hierzulande insgesamt nur acht Züchter, die sich untereinander kennen, so Doetsch. „Das ist ein Hund mit Charakter. Er ist schon eng an den Menschen gebunden, hat sich aber seinen eigenen Kopf bewahrt.“ Abbie war auch schon Jugendchampion und Siegerin in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Und da es meistens nicht so viele Hunde ihrer Art bei Ausstellungen gibt, sind die Gewinnchancen auch gut.

19 der 29 im Klub für Terrier vertretene Rassen waren bei der Ausstellung in der Jupp-Gassen-Halle in Oberkassel zu sehen, vom kleinen Yorkshire- bis zum großen Russischen Schwarzen Terrier. Die Halter kamen aus ganz Deutschland und den Niederlanden. Sie wurden laut Annegret Brambrink von der Bonner Ortsgruppe danach bewertet, wie nah sie dem jeweiligen Rassenstandard kommen.

Viele selbst züchtende Käufer würden sich danach richten, wie erfolgreich Hunde auf Ausstellungen sind, sagte sie. Und diese Wettbewerbe finde man an jedem Wochenende irgendwo. Neben den einzelnen Rassewertungen wurde unter den Gewinnern am Ende auch der „beste Hund“ der Schau ermittelt.

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