Ramersdorfer Kreisel Neue Vorschläge für die Gestaltung Königswinterer Straße/Landgrabenweg

Ramersdorf · Seit zehn Jahren scheitern Gestaltungsinitiativen am Kreisel Königswinterer Straße/Landgrabenweg. Jetzt bringen Bürger die Diskussion wieder in Gang.

 Der Kreisel Königswinterer Straße/Landgrabenweg wurde 2007 eröffnet.

Der Kreisel Königswinterer Straße/Landgrabenweg wurde 2007 eröffnet.

Foto: Benjamin Westhoff

Unansehnliche Wiese flankiert von Sperrbaken – das stört so manchen Ramersdorfer und Oberkasseler, der den Kreisel an der Königswinterer Straße/Landgrabenweg passiert. Schöner wäre doch ein Kunstwerk, das die Verkehrsteilnehmer aus allen Himmelsrichtungen willkommen heißt. Versuche gab es in den vergangenen Jahren immer wieder – ohne sichtbaren Erfolg. Jetzt steht das Thema über Bürgeranträge erneut auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Ende Januar.

Bürger ärgern sich über die aktuelle Gestaltung

„Schon lange existiert der Kreisel ohne eine Gestaltung, und das ärgert mich jedes Mal, wenn ich dort herfahre“, beschwert sich ein Bürger in seinem Antrag. „Ein wohltuender Hingucker“ sei dagegen der nahe gelegene Kreisverkehr am Landgrabenweg mit der Kameha-Vase und den bunten Rheinkieseln. Auch in anderen Städten seien die Kreisel oft gut gestaltet.

Ein Markenzeichen Bonns und damit auch Beuels seien die Fahrradstadt und der Radsport. „Warum also nicht eine sichtbare Umsetzung dieser sportlichen Idee?“, schlägt der Bürger vor. Ihm schwebe eine Skulptur aus drei stilisierten Rädern vor. Eine Skizze als Anregung hat er mitgeliefert. Ausarbeiten könnten sie die Kunststudenten der Alanus Hochschule, konkretisiert er seinen Vorschlag. Sponsoren könnten Fahrradgeschäfte sein.

Seit 2007 ist der Kreisverkehr fertiggestellt

Auch die Bürgervereinigung Ramersdorf – der Kreisel liegt auf dem Gebiet des Ortsteils – formuliert derzeit einen Bürgerantrag und steht nach Auskunft des Vorsitzenden Johannes Schroer in Verhandlungen mit einem Unternehmen. Nach seiner Vorstellung soll die Skulptur auf der im Durchmesser neun Meter großen Fläche einen sichtbaren Ortsbezug haben.

Von Oberkasseler Seite will der stellvertretende Bezirksbürgermeister Ralf Laubenthal (SPD) das Thema erneut aufgreifen – und zu Ende bringen. Seit 2007 ist der Kreisverkehr fertiggestellt. Im Laufe der Jahre wurden viele Ideen eingebracht, es wurde diskutiert, nach Produzenten und Sponsoren gesucht. Zuletzt, im Jahr 2009, präsentierte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Sitz an der Königswinterer Straße eine Idee.

2012 zog das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sein Angebot zurück

Der Innenkreis sollte wie eine gewölbte Erdkugel gestaltet werden, mit Ozeanen und Kontinenten aus Basalt und Stahl geformt. Die Beziehung zur Raumfahrt sollte durch Streben dargestellt, das Ganze in Blau ausgeleuchtet werden. 2012 zog das DLR nach mehrjährigen Verhandlungen mit der Stadtverwaltung sein Angebot zurück. Sie hätte auch die Kosten für die Baumaßnahme übernommen. Die Stadt sollte ihrerseits die Rechnung für Instandhaltung und Energiekosten in Höhe von 5.700 Euro pro Jahr übernehmen, lehnte aber ab.

Am liebsten würde Laubenthal erneut in Verhandlungen mit der DLR treten. Unterdessen hat er auch die Bürger um Ideen und Unterstützung gebeten. Nach seiner Vorstellung soll „der Kreisel als sichtbares Bindeglied zwischen Ramersdorf und Oberkassel gestaltet werden“. Denkbare Motive wären beispielsweise die Kommende, der Oberkasseler Mensch oder die Zementfabrik. Allerdings stößt die Initiative des Oberkasselers Laubenthal nicht bei allen Ramersdorfern auf Gegenliebe. Er erhielt ein anonymes Schreiben, das nicht an beleidigenden Formulierungen spart. Unter anderem steht darin: „Oberkassel sollte die eigenen Probleme lösen und sich nicht in Angelegenheiten mischen, die nur Ramersdorfer angehen.“ Laubenthal nimmt es gelassen. „Das ist doch albern. Wir wollen doch alle eine Lösung.“

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