Theater Marabu Für viele Projekte fehlt das Geld

Beuel · Für 2017 hat sich das Theater Marabu viel vorgenommen. Zum Beispiel ist eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim, der Kölner Hochschule für Tanz und Musik und der Alanus Hochschule in Alfter für das Beethovenfest in Vorbereitung. Die „Macher“ stecken voller Ideen. Aber für viele Projekte fehlt das nötige Geld.

 Pusten Kunstschnee auf der Bühne des Theaters Marabu: (von links) Claus Overkamp, Tina Jücker, Tom Schmidt, Tomasso Tessitori und Ros Sachsse-Schadt.

Pusten Kunstschnee auf der Bühne des Theaters Marabu: (von links) Claus Overkamp, Tina Jücker, Tom Schmidt, Tomasso Tessitori und Ros Sachsse-Schadt.

Foto: Max Malsch

Eine kleine Finanzspritze haben Tina Jücker und Claus Overkamp am Donnerstag von den beiden Grünen-Stadtverordneten Ros Sachsse-Schadt und Tom Schmidt erhalten. 2000 Euro haben sie dem Verein „Marabu Projekte“ gespendet.

„Die freien Kulturträger hätten viel mehr verdient, aber leider fehlt der Stadt Bonn das erforderliche Geld“, sagte Ratsfraktionsgeschäftsführer Tom Schmidt. Gefragt, ob die Spende für das Theater Marabu als kleiner Trost für die Streichung der städtischen Zuschüsse zu verstehen sei, antwortete Schmidt: „Nein, das hat damit gar nichts zu tun. Wir haben die Zuschüsse nicht gestrichen.“ Das bestätigte die Theaterleitung. „Wir wussten, dass wir 2017 und 2018 jeweils 10.000 Euro weniger bekommen. Die Stadt hatte uns nur für 2015 und 2016 eine Zuschusserhöhung auf 60.000 Euro gewährt.“

Und warum unterstützen Sachsse-Schadt und Schmidt gerade das Theater Marabu? „Das Kinder- und Jugendtheater nimmt einen ganz wichtigen Platz in der Bonner Kulturszene ein. Es verbindet künstlerische und kulturelle Bildung mit einem hohen ästhetischen Anspruch“, sagte Sachsse-Schadt. Und Schmidt fügte hinzu: „Wir beschweren uns immer über die digitale Belastung von Kindern. Wer in dieses Theater geht, merkt, was man dagegen tun kann.“ Dass das Theater Marabu ein Aushängeschild für die Stadt Bonn ist, beweist das erneute Gastspiel in La Paz. Von Mitte September bis Anfang Oktober war das Ensemble mit dem Stück „Die Bremer Stadtmusikanten“ in Bolivien unterwegs.

„Wir haben mit südamerikanischen Kollegen Workshops und Diskussionsrunden durchgeführt“, erklärte Tina Jücker. Finanziell gefördert wurde der Besuch in Bolivien von der Stadt Bonn, dem Land NRW und der Deutschen Botschaft in La Paz.

Um die Kontakte mit Bonns Partnerstadt zu intensivieren, hat das Theater Marabu beim Land Nordrhein-Westfalen Geld für ein Zwei-Jahres-Projekt beantragt. Geplant ist, dass 2017 bis zu fünf Bolivianer zu Workshops nach Beuel kommen. Und im Frühjahr 2018 fliegt eine Gruppe nach La Paz, um dort an einem Internationalen Theaterfestival teilzunehmen.

Im Anschluss an die Spendenübergabe haben sich Sachsse-Schadt und Schmidt gemeinsam mit mehr als 100 Kindern das Theaterstück „Ein Schaf fürs Leben“ angeschaut. „Das war ein gutes Beispiel für das Ansinnen des Theaters. Hier wird der Mensch als ganzheitliches und sinnliches Wesen behandelt.

Das Theatermachen ermöglicht bewusste, körperliche und soziale Erfahrungen, gleichsam in einem Laborzustand, der zum Erlebnisraum wird“, erklärte die kulturpolitische Sprecherin der Grünen-Ratsfraktion.

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