Gesamtschule Beuel Ein Maibaum für die Vielfalt

BEUEL · Von Aaron bis Zorc, von Aawa bis Zora – die Schüler der Beueler Gesamtschule tragen insgesamt 349 verschiedene Jungen- und 405 unterschiedliche Mädchennamen. Jeder prangt auf einer Schleife des neuen Maibaums.

 „Mer stonn zesamme“ steht auf dem Willkommensbaum, an dem die bunten Schleifen mit den Namen der Schüler wehen.

„Mer stonn zesamme“ steht auf dem Willkommensbaum, an dem die bunten Schleifen mit den Namen der Schüler wehen.

Foto: Horst Müller

Mit einem kleinen Festakt weihte Thomas Wingenroth das bunte Bäumchen in der zweiten großen Pause ein: „In diesem Jahr möchten wir als Schule ohne Rassismus die ganze Vielfalt von Namen an unserer Schule zeigen und so alle Schüler wertschätzen: Von jenen, die erst seit einigen Monaten bei uns sind, bis zu denen, die schon seit neun Jahren diese Schule mitgestalten“, so der didaktische Leiter.

Als bekannt geworden sei, dass die Stadt direkt neben der Schule eine Flüchtlingsunterkunft errichten wolle, habe das ja seinerzeit einige Unruhe verursacht: Das sei der Grund gewesen, im vergangenen Jahr erstmals einen Willkommensbaum vor der Schule mit Schleifen, die „Willkommen“ in vielen Sprachen sagten, zu schmücken, so Schuldirektor Rainer Winand.

Inzwischen hat sich die Situation entspannt und der Einzug der ersten Bewohner steht kurz bevor. Anders als vor einem Jahr, als Namen aus Syrien, Afghanistan und anderen Kriegs- und Krisengebieten vor allem mit Blick auf die Flüchtlinge den Baum zierten, gehe es daher in diesem Jahr auch um eine Demonstration der eigenen Vielfalt an der Schule, ergänzte Erdkunde- und Religionslehrerin Anemone Schneider als Sprecherin der Initiative „Schule ohne Rassismus“.

„Mer stonn zesamme“ steht als Motto oben an der bunt geschmückten kleinen Birke. „Dat mer all zesamme stonn“ sangen auch die Schüler zur Einweihung des Maibaums: Diese Zeilen sind nämlich zugleich Teil der Schulhymne, die zu Beethovens neunter Sinfonie den Text der Schillerschen „Ode an die Freude“ schulspezifisch variiert. Und die Aktion kommt bei den Schülern bestens an: „Ich freue mich, dass so viele in ihrer Pause hergekommen sind und wir so gemeinsam ein Zeichen setzen können“, so Thea Port le Roi .

Die 19-jährige Schülersprecherin hatte seitens der Schülervertretung die Aktion an der Gesamtschule mitgestaltet. Und auch die Jüngeren fühlten sich angesprochen: „Das ist eine gute Idee, weil es die Kinder, die aus den anderen Ländern gerade angekommen sind, verdient haben, dass wir sie willkommen heißen“, sind sich die beiden zwölfjährigen Maxwell und Bovinnel einig.

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