Elsässer Straße / Friesdorfer Straße Kreuzung in Bad Godesberg mit neuem Linksabbieger

Bad Godesberg · Schon jetzt laufen die Vorbereitungen für die Schließung der ersten Röhre des Straßentunnels Bad Godesberg im Sommer: Die Stadt will, dass die Kreuzung Elsässer- und Friesdorfer Straße möglichst bald umgebaut wird.

Das hat nach Angaben von Markus Schmitz vom Presseamt damit zu tun, dass während der Tunnelsanierung die parallel zur B 9 verlaufende Friesdorfer Straße eine Ausweichstrecke ist. Ab Sommer sollten dort keine Bagger mehr stehen. Es dreht sich dabei auch um die neue Erschließungsstraße für die Baustelle auf dem ehemaligen Haribo-Grundstück, wo unter anderem ein neuer Laden des Süßigkeitenherstellers entsteht. So erhält die Ampelkreuzung nun einen vierten Arm. Zudem einen neuen Linksabbieger von Norden in die Elsässer Straße, damit der Geradeausverkehr nicht warten muss.

Dafür muss die Friesdorfer Straße verbreitert werden und verläuft dabei auch über das Baugrundstück. Diesen Streifen soll der Investor, die Hafa Projektentwicklungs GmbH & Co. KG mit Sitz an der Wurzerstraße, nach eigener Auskunft dann an die Stadt abtreten. Die Firma soll außerdem die Anbindung an ihr Grundstück bezahlen – samt Kreuzungsumbau. Architekt Frank Piotrowski rechnet mit Kosten von mindestens 200 000 Euro. Er fragt sich, warum Lidl sich nicht daran beteiligen müsse, denn der Discounter profitiere von dem Linksabbieger.

Schmitz teilt mit, dass der Bau der Stichstraße, die über 20 Meter öffentlich ist, für eine gesicherte verkehrliche Erschließung des Bauvorhabens der Hafa notwendig sei. Die Verbreiterung der Friesdorfer Straße diene dem „ein ordnungsgemäßen Kreuzungsbetrieb“. Das alles sei über einen städtebaulichen Vertrag geregelt. „Es besteht keine Möglichkeit, in einem derartigen Vertrag Kostenregelungen zu Lasten von Dritten zu treffen, weshalb auch eine Kostenbeteiligung etwa der Firma Lidl nicht in Betracht kommt“, sagt Schmitz.

„Für uns wird es zeitlich eng“, sagt der Hafa-Mitinhaber. Vor mehr als einem Jahr habe er den Bauantrag eingereicht. Ende des Jahres müsse der Haribo-Shop fertig sein. So soll die Bezirksvertretung Bad Godesberg nun am 24. Januar den Kreuzungsumbau beschließen.

Baugebiet mit 25 000 Quadratmetern

Das Baugebiet „Im Bendel“ zwischen Friesdorfer, Weißenburg- und Truchseßstraße hat eine Fläche von 25 000 Quadratmetern. Hafa will dort, wie berichtet, rund 40 Millionen Euro investieren. Der erste Abschnitt, mit dem es noch in diesem Quartal losgeht, liegt im nördlichen Bereich. Es handelt sich um den neuen Büro- und Produktionsstandort der Firma Sicat mit ihrer Tochter Hicat, die in modernster Zahntechnik Produkte entwickeln und dafür auch 3D-Drucker einsetzen. Gebaut werden zwei Riegel, die mit einem Querbau (Kantine, Besprechungsräume) verbunden sind. „Wir haben geschafft, dass die in Bad Godesberg bleiben“, sagt der Architekt zu Sicat mit mehr als 200 Mitarbeitern in Bad Godesberg. Die Meisten seien recht jung und schickten ihre Kinder im Stadtbezirk zur Schule. So habe Hafa das Unternehmen subventioniert und das Grundstück günstiger weiterverkauft, „um ein konkurrenzfähiges Angebot zu den Grundstücken in Rheinbach und Meckenheim zu haben“, so Piotrowski. Ihm und seinen drei Mitstreitern sei es wichtig, High-Tech-Arbeitsplätze in Godesberg zu erhalten. Im Sommer 2019 soll alles fertig sein.

Der neue Haribo-Shop in der Mitte des Areals wird genauso groß wie der alte. Die 100 Auto- und sieben Busparkplätze liegen davor auf begrünter Fläche. Haribo mietet das Gebäude. Die Erschließungsstraße ab der Kreuzung soll bis Sommeranfang fertig sein. An die Weißenburgstraße angelehnt, entsteht schließlich an der Stelle des alten Shops ein großer, hufeisenförmiger Block mit mehr als 90 Wohnungen verschiedenster Größen. Im Erdgeschoss zur Friesdorfer Straße hin ist Platz für Gewerbe. Gegenüber der Elsässer Straße kommen auf 1300 Quadratmeter Büros. „Wir wollen die Mietkosten für alle Altersklassen so gering wie möglich halten“, sagt Piotrowski. Es werde keine Eigentumswohnungen geben.

Damit im Inneren des Hufeisens ein Park mit Bäumen gestaltet werden kann, verzichtet Hafa auf eine Tiefgarage und baut stattdessen an der neuen Stichstraße ein Parkhaus. Das schirme dann auch den Kundenverkehr am Shop und Gerüche von der Eisengießerei etwas ab. Die ersten Mieter sollen voraussichtlich Mitte 2020 einziehen.

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