Die Entscheider beim Godesberger Kurfürstenbad Bezirksvertretung steht nicht geschlossen da

Bad Godesberg · Auch in der Bezirksvertretung Bad Godesberg gibt es zwei Lager, was die Zukunft des Kurfürstenbads angeht.

„Zum Glück ist es uns in den vergangenen Jahren mehrfach gelungen, das sanierungsbedürftige Bad vor einer drohenden Schließung zu bewahren“, sagt Bezirksverordneter Philipp Lerch (CDU). Leider habe man zur Kenntnis nehmen müssen, „dass es mittlerweile nicht mehr mit einem vertretbarem finanziellen und zeitlichen Aufwand saniert werden kann“. Deswegen begrüße man die Einrichtung eines neuen Bads am Rande des Stadtbezirks als die zweitbeste, aber gleichwohl gute Lösung für die Bad Godesberger.

Bad Godesberg ohne ein Schwimmbad ist für die SPD undenkbar. „Wenn wir wollen, dass unsere Kinder im Unterricht schwimmen lernen, dann brauchen wir kurze Wege“, betont Hillevi Burmester. Wolle man das Zentrum stärken, gehöre ein Schwimmbad dazu, weil es Menschen in die Stadt bringe. Außerdem brauche man ein Bad, das auch den Gesundheits- und Wohlfühlaspekt bedient. Das alles sei mit dem Kurfürstenbad möglich.

„Dafür lohnt es sich, tief in die Haushaltstasche zu greifen“, so Burmester. Die Grünen waren lange Zeit Befürworter einer Sanierung. Von der Verwaltung habe es zwar Zahlen und Absichtserklärungen gegeben, aber keine Haushaltsmittel, so Monika Heinzel. Schon 2009 seien 13,3 Millionen Euro für eine Sanierung mit Attraktivitätssteigerung oder fünf Millionen Euro für eine Minimallösung veranschlagt worden.

„Leider hat sich die Mehrheit der Bürger bei der Befragung zur Zukunft der Bäder 2013 für die Schließung des Kurfürstenbads ausgesprochen.“ Da das Bad für die Beseitigung der gravierendsten Mängel zwei Jahre lang geschlossen bleiben müsse, was zudem zwei Millionen Euro koste, lehnen die Grünen diese Variante ab und befürworten die Traglufthalle im Friesi plus Zentralbad in Dottendorf.

Die Liberalen echauffieren sich vor allem über das angestrebte Bürgerbegehren. „Das ist ein untauglicher Versuch, mit unverhältnismäßigen Finanzmitteln einen ruinösen Status quo zu erhalten, den sogar die Schwimmverbände ablehnen“, sagt Ulli Hauschild.

Der Bürger werde instrumentalisiert, indem ihm von den Initiatoren Verschwörungstheorien vorgegaukelt würden, es habe geheime Absprachen zwischen Vereinen und Verwaltung gegeben. Für die FDP steht fest: „Wir haben als Stadt nur eine Chance, wenn wir uns unbequemen Realitäten stellen und nach ökonomisch vertretbaren Lösungen suchen.“

Der Bürger Bund Bonn (BBB) unterstützt dagegen die Initiative. Wer dafür unterschreibe, unterschreibe auch für Frankenbad und Friesi. Denn diese würden wohl stillgelegt, wenn in der Nachbarschaft ein Badneubau entstehe, so Marcel Schmitt. Und: „Weder das Ob noch das Wie stehen in Bezug auf das Dottendorfer Bad fest. Fix ist nur: CDU, Grüne und FDP haben das Kurfürstenbad geschlossen und wollen das Grundstück verscherbeln.“

Als unverzichtbar stuft Jürgen Repschläger (Linke) das Bad in der Godesberger City ein. Gerade für Schüler aus südlichen Teilen der Badestadt ergäben sich sonst unverhältnismäßige Anfahrtswege. Deshalb bedauert er die „überraschende Kehrtwende“ der SG Wago, das Bad aufzugeben.

Zur vom Verein geäußerten Hoffnung, dass das Friesi später in Eigenregie betrieben werden könne, meint er: „Ich habe den Eindruck, dass sich die Verantwortlichen das bisherige Engagement für das Kurfürstenbad mit einem vagen Versprechen haben abkaufen lassen.“

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