Und Mutter fiebert mit

Junge Reiter: Godesbergerin Sandra Vliegen kommt ohne Fehler in Ziel

Und Mutter fiebert mit
Foto: ga

Wachtberg. (wj) Als Vielseitigkeitsmutter hat man es nicht leicht. Manuela Vliegen steht zitternd am Omya-Teich. Vor lauter Nervosität tritt sie auf der Stelle. Noch fünf Reiter, dann ist ihre Tochter Sandra in der Geländeprüfung der Jungen Reiter an der Reihe.

"Mir ist nur wichtig, dass sie gesund ins Ziel kommt. Alles andere ist mir egal", gesteht sie. Per Handy kommt die erste beruhigende Nachricht. Sandra Vliegen hat die ersten Klippen überwunden. Zentimeter für Zentimeter schiebt sich Manuela Vliegen unterdessen an die Brücke am Omya-Teich heran, während ihre Tochter Hindernis für Hindernis näherkommt.

Und dann ist es so weit. Durch die Apfelplantage sieht man Sandra Vliegen und Linnea über den Großen Wall und die Akropolis - mit nicht mehr ganz so frischer Galoppade - kommen. Mit einem mächtigen Satz geht es in den Teich. Manuela Vliegen springt auf den Rand der Brücke, will dem Paar mit ihren Gesten und Anfeuerungsrufen helfen.

Doch Sandra Vliegen und Linnea haben keine Hilfe nötig. Souverän steuern sie durch den Omya-Teich und im Galopp durch die Nussplantage. Mutter ist erleichtert. Im Sauseschritt eilt sie hinter ihrer Tochter her.

Am Ende hat sich alles Zittern und Bangen gelohnt. Die 18-Jährige kommt ohne Hindernisfehler durch den Parcours. "Es war schon schwer. Ich hatte richtig Bammel. Aber es lief alles gut", gesteht die Schülerin des Bad Godesberger Clara-Fey-Gymnasiums. Für sie gab es bei diesem Rodderberg-Park-Derby nur ein Ziel: ohne Hindernisfehler ins Ziel kommen.

Und das hat sie in ihrem ersten Jahr bei den Jungen Reitern in der Deutschen Meisterschaft geschafft. Seit Februar hatte sie sich auf dieses Turnier vorbereitet. Täglich zwei bis drei Stunden war sie im Stall, arbeitete mit den Pferden insbesondere an der Kondition. In drei Wochen will sie jetzt bei den Rheinischen Meisterschaften starten.

Trotz der großen Leidenschaft für die Vielseitigkeit soll die Reiterei aber ein Hobby bleiben. "Nein, zum Beruf möchte ich die Reiterei nicht machen. Obwohl ich noch nicht weiß, was ich mal werden möchte", sagt Sandra Vliegen.

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