Regionalliga West Abstiegskrimi für den Bonner SC in Wattenscheid

BONN · Fußball-Regionalliga: Wenn der BSC an diesem Mittwoch in Wattenscheid punktet, zieht er wieder an Düsseldorf vorbei. Im letzten Spiel am Sonntag geht es nach Dortmund.

So manch einem der rund 1100 Zuschauer im Sportpark Nord werden die Bemühungen des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, den Abwehrriegel der U23 von Fortuna Düsseldorf zu knacken, ein wenig fad vorgekommen sein. Eine Sicht der Dinge, die BSC-Cheftrainer Daniel Zillken durchaus nachvollziehen kann. „Düsseldorf hat sicherlich gut verteidigt. Aber uns ist vor allem in der zweiten Halbzeit wenig eingefallen“, meinte der 50-Jährige. „Wir hatten einige Spieler dabei, die leider ihr Topniveau nicht erreicht haben.“

Der von Zillken versprochene Fight um den Klassenerhalt gelang nur phasenweise. Unterm Strich blieb das frustrierende 1:2, das den BSC wieder auf den Abstiegsrang 15 beförderte – einen Platz und einen Punkt hinter der Fortuna, dem Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.

Am Mittwoch ab 19.30 Uhr im Nachholspiel im Lohrheidestadion gegen die SG Wattenscheid 09 kann der BSC wieder vorlegen, bevor Düsseldorf und der BSC am letzten Spieltag im Fernduell gegen Rot-Weiss Essen und die U23 von Borussia Dortmund den möglicherweise vierten Absteiger unter sich ausmachen.

„Ich habe immer gesagt, dass es zum Schluss brutal schwere Spiele werden und sich der Abstiegskampf erst am letzten Spieltag entscheiden wird“, sagte der BSC-Trainer in Richtung der Optimisten, die fest mit einem Dreier gegen Düsseldorf und dem vorzeitigen Klassenerhalt gerechnet hatten. „Am Ende wird abgerechnet.“

Fehlen von Kaiser machte sich bemerkbar

Seiner Mannschaft wollte Zillken trotz des vergebenen Matchballs keinen Vorwurf machen. „Düsseldorfs Schlussmann Michael Rensing hat überragend gehalten. Und wir haben einfach keine Lücken gefunden und hatten nichts, um nachzupfeffern.“ Damit meinte er seine Auswechselbank, auf der in der Tat keine gelernten Angreifer mehr zu finden waren.

„Mit der Einwechslung von Omerbasic, Maouel und Mabanza habe ich noch einmal alles versucht, für mehr Druck in der Offensive zu sorgen“, meinte Zillken. Insbesondere das Fehlen von Marcel Kaiser habe sich im Umschaltspiel der Gastgeber negativ bemerkbar gemacht. „Er hat ein großes Loch gerissen“, sagte der BSC-Trainer.

Ob der schnelle Außenspieler, der sich zuletzt als Torvorbereiter immer besser in Szene setzen konnte, in Wattenscheid nach einem leichten Muskelfaserriss wieder dabei sein kann, erscheint eher unwahrscheinlich. Genauso wenig glaubt Zillken daran, dass Wattenscheid am Mittwoch die Zügel zumindest ein wenig schleifen lässt. „Die SG hat eine gute Regionalligamannschaft, die sich mit einer guten Leistung von ihrem Publikum verabschieden will.“

Ein Dreier als Steilvorlage

Spieler wie Manuel Glowacz, Jonas Erwig-Drüppel oder der zehnfache Torschütze Joseph Boyamba, aber auch Neuzugang Sebastian van Santen gehören für Zillken zur gehobenen Kategorie in der Regionalliga. „Wir müssen uns steigern, wenn wir etwas aus der Lohrheide mitbringen wollen“, sagt der BSC-Trainer. Ein Punkt ist das erklärte Ziel. Ein Dreier wäre eine Steilvorlage für das Saisonfinale.

Mit einem Remis zöge der BSC aufgrund des besseren Torverhältnisses wieder an Düsseldorf vorbei. Allerdings ist dieses Polster hauchdünn. Der BSC hat ein Minus von 16 Treffern. Düsseldorf ist lediglich um ein Tor schlechter. „Wir müssen auf das Torverhältnis achten“, betont Zillken. „Wir sollten also tunlichst vermeiden, am Mittwoch drei oder vier Gegentore zu kassieren.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort