Heimspiel im Abstiegskampf Bonner SC erwartet am Dienstag den SV Rödinghausen

Bonn · In der Fußball-Regionalliga erwartet der Bonner SC am Dienstagabend den SV Rödinghausen im Sportpark Nord. Dem BSC fehlen weiter drei Punkte auf den Nichtabstiegsplatz.

Mike Terranova gilt als ehrliche Haut. Kaum einer misstraute dem Trainer des Fußball-Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen, als die Kultfigur der „Kleeblätter“ nach dem 3:0-Erfolg gegen den Bonner SC sagte, dass er vor der Begegnung einen Riesenrespekt vor dem BSC hatte. „Schließlich hat die Mannschaft in Aachen und gegen den FC Wegberg-Beeck zweimal in Folge gewonnen“, meinte der RWO-Coach und 226-fache RWO-Spieler.

Dass es dann wieder zu einem deutlichen Sieg dank der Treffer von Tarik Kurt (10.) und Philipp Gödde (83., 89.) für die Oberhausener reichte, schien dem 41-Jährigen fast schon ein wenig peinlich. „In einigen Situationen hatten wir Glück. Der Sieg ist deutlich zu hoch ausgefallen“, sagte der RWO-Coach.

Absolut ernst gemeint waren dann auch Terranovas warme Worte zum Abschied. „Ich wünsche dem BSC alles Gute. Das Team hat Potenzial. Und deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn der Verein in der Liga bleibt.“ Der Applaus der Zuhörer war Terranova gewiss.

Auch BSC-Trainer Daniel Zillken nickte zustimmend. Und hielt sich mit Kritik an seiner Mannschaft zurück. „Das 0:3 müssen wir so respektieren. Ärgerlich ist jedoch das 0:1, das wir nach einem Einwurf kassiert haben. Aber vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir sehr ordentlich gespielt, uns aber leider nicht belohnt“, sagte der 50-Jährige. „In dieser Phase waren wir dem 1:1 näher als RWO dem 2:0. Mit der Leistung insgesamt bin ich zufrieden. Wenn mir einer gesagt hätte, dass wir aus den Spielen gegen Alemannia Aachen, den FC Wegberg-Beeck und RW Oberhausen sechs Punkte holen, hätte ich das blind unterschrieben.“

Die Auswirkungen des 0:3 auf die Tabelle hielten sich deshalb auch in Grenzen. Da auch Erndtebrück verlor und die U23 von Fortuna Düsseldorf wie erwartet gegen den Spitzenreiter KFC Uerdingen den Kürzeren zog, fehlen dem BSC vor der Partie am Dienstag (19.30 Uhr, Sportpark Nord) gegen den SV Rödinghausen auf die Fortuna und Rang 14 drei Zähler. Der Vorsprung vor dem Tabellen-16. aus Erndtebrück, bei dem die Bonner am kommenden Samstag Farbe bekennen müssen, beträgt weiterhin fünf Punkte.

„Wir müssen das Spiel gegen RWO so schnell wie möglich abhaken und uns auf Rödinghausen konzentrieren“, fordert der BSC-Übungsleiter. Vor allem vor der laut Zillken „brutal starken Rödinghausener Offensive“ müsse sich seine Mannschaft in Acht nehmen. Die Erinnerungen an das Hinspiel sind schließlich noch frisch. Am 31. März verlor der BSC nach einer 1:0-Führung durch David Bors am Ende noch mit 2:3. Am Samstag in Wattenscheid fand die gefürchtete Rödinghausener Offensive allerdings nicht statt. Beim 1:7 blamierte sich der SV bis auf die Knochen.

Hatte Zillken also trotz der vierten Niederlage gegen Oberhausen in Folge bei einem grausamen Torverhältnis von 3:17 Treffern kaum etwas zu meckern, kam die Stadt Bonn am Ende der Pressekonferenz ganz schlecht weg. „Es ist ein Unding, dass der Platz im Stadion in einem derart schlechten Zustand ist“, schimpfte der BSC-Trainer.

Der Grund für Zillkens Ärger: Obwohl der Rasen ohnehin nicht in bester Verfassung war, fanden unter der Woche im Sportpark Nord und am Mondorfer Bach, auf dem Trainingsareal des Regionalliga-Teams, einige Spiele im Rahmen der Bonner Schulmeisterschaften statt. Allein drei Begegnungen gingen im Stadion über die Bühne. „Es gibt genug Kunstrasenplätze in Bonn, auf denen hätte gespielt werden können“, meinte Zillken. Ernst gemeinte Worte – wie die des RWO-Trainers Mike Terranova zuvor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort